Volltext: 3. Theil, von R bis Z (3. Theil, von R bis Z 1815)

ließen such damahls mehrere vornehme und niedere Familien 
des Religionszwangs wegen die Scadt Steyer und das Land. 
Km Sommer des Jahrs 1605 war wieder eine große Wasser-- 
güsse, die an mehreren Stellen angemerkt wurde. Im Jahre 
1608 als Oesterreich an Erzherzog Mathias kam, wurde auf 
Veranlassung der weltlichen Stande der evangelische Gottesdienst 
wieder eingeführt, Zu Steyer predigt zum ersten Mahle Ma-- 
gister Valentin Lang wieder, und den 19. Marz 1609 bewilligte 
Konig Mathias selbst diese Religionsausübung, der im May 
darauf an den Kränzen mit größter Feyerlichkeit empfangen 
ijnd zu Linz gehuldigt wurde. 
Als Anfangs Dezember 1610 das vom Kaiser Rudolph 
geworbene Passauer-Volk über Kremsmünster gegen Steyermark 
zog , war man in Steyer voll AengKen , und um so mehr, 
als dem Feinde der P<tß zu Klaus versperrt und von ihm 
überhaupt bekannt war, daß er zu plündern, brennen und was 
ihm unterkommt zu morden pflege; Steyer wurde mit Trup- 
pen besetzt, und der standische Hauptmann Georg Fuchs ließ 
die Stadt mit Planken umfangen, und ein Blockhaus am 
Gottesacker, mehr zum Schrecken aìs Nutzen errichten; Chri¬ 
stoph und sein Vetter Ludwig die Storchen zu Klaus erinner- 
ten den Magistrat: daß sie dem Passauischen Volke den Paß 
perspcrxen, die Brücken abwerfen, und sie nicht durchziehen 
lassen werden; sie zogen endlich Anfangs Jayex 1611 über 
Kirchdorf nach Lambach zurück. 
Im Lahre 1614 den 14. Februar wurde hier wieder ein 
starkes Erdbeben verspürt; in diesem Jahre bewilligte Kaiser 
Mathias dem Kapuziner-Orden ein Kloster bey der Stadt zu 
bauen, dazu wurde das schöne zu dem Pfarrhofe gehörige Feld 
vor dem St» Gilgcnthore hergegeben und ausgeweiht, und als 
man zu diesem Gebäude den Grund ausgrub, fand man einen 
großen Haufen Todtengebeine; obgleich di?se Ordensgeistltchen 
verschiedene Beptr^ge erhielten / so wurde doch der demahligw
	        
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