Volltext: Heimatbuch des Marktes Zell bei Zellhof

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Rudolf IV. und seinem Nachfolger im nordöstlichen Teile der Stadt 
gebaut. 
Vor der Wendensiedlung gab es schon eine bajuvarifche, von dem 
Wendendorf durch die Handelsstraße getrennt, die Zaglau im östlichen 
Teile der Linzer Vorstadt, wo die Spindelgasse, die Tanzwiese und das 
Ledertal liegen. 
Und schon vor der Gründung Freistadts dürfte das Schmieddorf 
bestanden haben, die heutige Schmiedgasse in der Böhmervorstadt, eine 
bajuvarische Siedlung mit gewerblicher Bevölkerung. 
Die Forschungen über die Gründung von Freistadt können mit den 
folgenden Worten Dr. Nößlböcks zusammengefaßt werden: „Als am Be- 
ginne des 12. Jahrhunderts die aufstrebende Eisen- und Salzindustrie be- 
sonders die Haupthandelsstraße nach Böhmen belebte und dadurch der 
alte Markt am Auslandsweg im Schutze der Grenzburg emporblühte, hat 
nach durchaus glaubwürdigen Überlieferungen aus dem Anfange des 
16. Jahrhunderts der Grundherr Otto von Machland um 1130 in vorteil- 
hafter Verwertung des wahrscheinlich aus königlicher Schenkung stammen- 
den Machländer-Besitzes an der Feld-Aist und der sich nun bietenden großen 
Erwerbsmöglicbkeit inmitten der alten Marktsiedlungen die Stadt mit Hilfe 
besitzloser freier Leute angelegt. Der Grundriß weist auf eine Gründungs- 
stadt hin. Außergewöhnlich groß ist der rechteckige Marktplatz, von dessen 
Ecken an der Westseite Gassen rechtwinkelig abzweigen, die wieder parallel 
zu den Längsseiten des Marktes durch Gassen geschnitten werden. Der für 
die Stadtanlage bestimmte Grund, darunter auch Teile des alten Markt- 
Platzes, wurde nach Gassen und Hofstellen aufgeteilt und diesen aus dem 
übrigen herrschaftlichen Besitz, dem Burgfeld, bisher Zugehör der Burg, 
Grundstücke in gleichem Ausmaße zugewiesen." 
Viele Stürme gingen auch in späterer Zeit über die Riedmark hinweg. 
Es sei nur erinnert an die Greuel der Hussitenzeit in den Jahren 1424 bis 
1432, in denen das westliche und östliche Mühlviertel bis an die Donau 
verheert wurde, an den Bauernkrieg im Jahre 1626 und an die Zeiten, 
als der Würgengel, Pest genannt, das Land in Schrecken versetzte. 
Harte Arbeit hat aus dem unwirtlichen Lande einen blühenden Garten 
gemacht. „Es ist", wie Rudolf Holzer sagt, „ein Land in Moll, aber zu dem 
es gesprochen, der kann den Blick nicht von ihn? wenden; er muß es an- 
schauen, immerdar." 
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