Volltext: Heimatbuch des Marktes Zell bei Zellhof

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Ob innen ein Richter zn schwer wolt sein, wan sie das an unß oder nnser 
Ambtleuth dan wie es buelich bringen, sollen wir oder sie andern mit 
ihren Rath, der unß nüzlich und ihnen nit zn schwer sey, nnd bei rechten 
halten. 
Es soll auch ain Richter khein ungewöhnliche vordtruug Robath noch 
andere sachen an sy begehren, denn was von alter Herkhomben ist. ain 
Richter soll die guetter auf dem Urbar und Pnrgkhrecht Söuu, Töchter¬ 
mann und allen Erben leihen, und megen nit ledtig werden. Wan sich 
die guetter verwandtlen mit Todt verkhauffen oder versezen, so soll der 
Richter leihen, nach der Haus genossen Rath, und darumb nit mer nemen, 
dann die recht und gewendtliche einsart und aufsart, das ist, wo auf dem 
Urbar ein Hen oder dafier vier Pfennig ligen, von dem sind achtzechen 
Pfennigs wo die Hen oder vier Pfennig nit sind, von dem sindt zwölf Pfennig, 
und im Markht von ainem ganzen Purckhrecht zwelf pfennig, die andern 
Heiser alß vill ein iedes Haus dient, von äckhern und wißen gibt man nichts. 
. Ain Richter soll auch khein Urbar giteti aus ander Herrn güettern nit leihen. 
Ob ain burger oder Urbarer dem Richter ain besseruug schuldtig wuerd, 
das wissentlich wer, und daß ihm der richter darin zn schwer wolte sein, 
den soll der Richter bessern, nach der Hans genossen Rath. Richter soll 
auch khein burger uit sahen nmb kheinerley sachen. Er wolt im dan nit 
gehorsamb sein. Darzne soll Richter auch khein fachen in aines burgers 
Haus, inne zuvor an den burger erfordern, der soll in dem Richter ant- 
wortten, oder füer ihn versprechen. Wan ainer auf ain gueth arbeith, 
der soll desselben Jahrs der Stenr ledig sein, ob ainer auskhombt, bei 
waudl des Markhts. 
Es sollen gebraute Maß zue Khoru, Habern und andern Thraidt sein, 
daran man khauft und verkhaufft, wer anders khauft und verkhaufft, ist 
umb das wandl zwen und sibenzig Pfennig. Die leith geben sollen auch 
gebraude recht maß haben, und so ainer ain wein auf thaiu will, so soll 
er in zuvor ausrueffen lassen, und wie man in geben, und nit theyrer, aber 
leichter mag in wol geben dieweil wein im vaß ist, oder er ist umb das waudl 
zwen und sibenzig Pfennig. 
Es fallen auch die Peckheu des Markhts am Sonntag und Erchtag 
Prodt nit laßen oder sie sindt umb das wandt zwen und sibenzig Pfennig, 
darzue sollen sie lauter Sembl und guet weckhen Prodt buchen, oder sindt 
umb das waudl zwen und sibenzig Pfennig. Die Fleischhackher des Markhts 
sollen ainen ieden mit burger oder Jnnwohner fleisch anf hakhen und zu 
khausen geben umb vier oder sechs Pfennig wie dan das die weil vorhanden 
ist, nnd wan sie das fleisch gehn Markht anß fiehren wollen, so soll ain ieder 
den halben theil bei dem Markht lassen oder er ist umb das wandl zwen und 
sibenzig Pfennig. Sie sollen den Markht auch in der Wochen nit ohn fleisch 
lassen, oder sie sindt umb das wandl zwen und sibenzig Pfennig. 
An Erchtag fahren die Gey fleischhackher Peckhen und lederer und 
andere handtwercher hinein anf den Markht, die megen den Tag wohl 
zue Markht stehen, die weil die Sohn scheint, aber die fleischhackher sollen 
nit verkhauffen, es werbt das fleisch vor beschaudt und was in dan des 
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