Volltext: Heimatbuch des Marktes Zell bei Zellhof

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im Aisttale oder auf den Waldhöhen des Ellerberges das, was Wander- 
freunde als überraschend, großartig oder wildromantisch bezeichnen. Im 
Ganzen geschaut finden wir im Umkreise von Zell aber auch nirgends stö- 
rende Eingriffe der Menschen in die einsamen Lande des östlichen Mühl- 
Viertels. 
An den schwarzbraunen Waldbächen klappern überall noch Mühlen 
im moosigen Grunde; hie und da Pocht vielleicht auch noch ein wuchtiger 
Eisenhammer in einer rauchgeschwärzten Hammerschmiede. Von den 
Höhen herab begrüßen uns Einzelhöfe in beschaulicher Lage — und wenn 
wir unsere Streifzüge gegen Abend ausdehnen, leuchten die Fensterreihen 
dieser Vierkanter hell funkelnd auf. Solange wir im Tale dahinwandern, 
bleiben uns die Kirchen und die sie umgürtenden Markthäuser verborgen 
— nur der bald helle, dann wieder tiefe Ton der Abendglocke kündet uns die 
Nähe der Herberge, der wir zustreben. 
Erklimmen wir aber die Hochfläche, dann sehen wir nicht selten, daß 
sich die Kirche den höchsten Punkt der märktischen Siedlung ausgewählt 
hat. Weit, weit schaut ihr spitzer Kirchturm ins Land hinaus — nicht selten 
von den dunklen, schweigsamen böhmischen Waldbergen bis zu den fernen 
rosig aufleuchtenden Spitzen, Mauern und Hörnern der Kalkalpen. 
So vereinen sich im Umkreise von Zell Natur und Kultur zu einem 
harmonischen Landschaftsbilde, das uns auch iu einer sturmbewegteu Zeit, 
wie wir sie nun schon jahrelang erleben, stillen Frieden und selige Ruhe 
verkündet.
	        
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