Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

VII. Urfahrs Driegsnöte bis Zur AranZofenzeit. 
0ewih Hai auch Urfahr feit jeher »feinen gemeffenen Teil an den 
Kriegslasten -es Landes zu leisten gehabt. Zn den alien Sah- 
büchern lesen wir unter den Bermächtnisprotokollen hin und wieder auch 
von Söhnen Urfahrs, die als Krieger in der Fremde verdorben oder 
gestorben waren. Ein „alier Soldai, fo fchon vor eiwan mehr als 30 Zähren 
nach Hungaria (gegen die Türken) gezogen" ist nichi mehr zurückgekehrt, 
ein anderer ist im Ketch „verkommen", ein dritter „unwiffend wann und 
wo" erfchlagen worden und ihre befcheidene „Gerhabfchaft" (Berlaffen- 
fchafi) ieilien Erben und Herrschaft. Dder es wird „ein Unecht" erwähnt, 
den die Herrschaft einfach zu den Soldaten ausgehoben und der dann 
Zahrzehnte oder gar lebenslänglich als Söldner beim „Militarg" bleiben 
muhte. Es liegt tiefe Tragik in folch kurzen Bemerkungen, denn damals 
war das Soldatenlos doppelt hart und bitter. 
Bon Kriegs leistungen des Drtes selbst ist vor dem 17. Zahrhun- 
dert nichts beurkundet. 
2war hat Urfahr fchon im fogenannten Zweiten Bauernaufstand 
eine Bolle als Berhandlungsort mit den rebellifchen Bauern des Mühl¬ 
viertels gespielt' und die Linzer wünfchten fchon (595, dah wenigstens 
ein Fähnlein (etwa 500 Mann) von den dreien der ihnen aufgenötigten 
Vefatzung ins Urfahr gelegt werden möge^ es wird aber von einer Ein¬ 
quartierung nichts gemeldet. Es bekam jedoch sicherlich auch Urfahr 
feinen Teil, denn infolge der wiederholt angedrohten Belagerung der 
Hauptstadt wurde 1596 die Drücke und jedenfalls auch Urfahr stark be- 
feht und bewacht. (597 war Urfahr die Dperationsbafis für die Straf- 
kompagnie, mit' der Graf Starhemberg die Bebellen züchtigte und viele 
gefeffelte Bauern wurden damals durch Urfahr ins kaiferl. Hauptfchloh 
Linz geschleppt? Uber wie gesagt, Einzelheiten darüber fehlen) diese ver¬ 
missen wir auch noch über die nächste Kriegsheimsuchung Urtahrs, näm¬ 
lich über den 
Durchzug des berüchtigten paffuuer Rriegsvolbes anno ldl l. 
Oie Stände hatten ihre bebe Bot, die durch das Hausruck- und 
Traunviertel streifenden etwa (4.000 Freibeuter los zu werden und sie 
zum Ubzug über Linz durchs Mühlviertel nach Böhmen zu bewegen. 
Um ((. Zänner lagerten sie „im Feld" vor der Stadt Linz. Zhr 
Dberft, der gefürchtete Kamee, hatte fein Gnartier in Luftenfelden (im 
Kaplanhof). Oa ein Disstoh gerade 4 Zoch der Brücke fortgerisien, hatten 
die Urfahrer und Linze.r Schiffleute am (3. und (4. angestrengte Urbeit, 
um die wilde Soldateska „Fahnen- Tornet und Fändlweis samt der Ur- 
ss p
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.