Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Gelegenheit bot, kaufte sie die inzwischen zum Edelfih erhobene Vefihung 
wieder zurück. 
Oer parzhof ist als eine der ältesten Ansiedlungen Urfahrs an¬ 
zusehen. Vielleicht eben so früh wie der Wairstorfer gerodet, dehnten sich 
noch im l8. Jahrhundert die zugehörigen Gründe über den ganzen Anberg 
bis zum heutigen Hudolfsplah und Haiferplatz aus. 
Zn einem ausführlichen Lehensgesuch33 des Heinrich Wilh. von 
Starhemberg an den paffauer Vischof vom Jahre 1669 gibt der Gras 
eine kurze Thronik über diesen Vesitz. Darnach hatte Hans von Star¬ 
hemberg das Gut neben anderen Häusern Arfahrs im Jahre 1458 als 
Lichtenfteiner Lehen erworben und über diesen Haus auch 1473 am 
Freitag nach Luci vom „lieben Schwecher" (Schwager) Thristoph von 
Lichtenstein den Vestätigungsbrief erhalten, wie wir schon gehört haben. 
Oie Starhemberger gaben die erkauften Güter wieder erbrechttich weiter. 
So erkaufte das „Harz" im Jahre 1536 der reiche Arfahrer Schiffmeister 
Hans Hrenmagr um 222 Pfund „gueterWerung" vom Wolfgang Stettnev^. 
In der Witte des 16. Jahrhunderts und zwar schon vor 1562 „verwechselte" 
die Herrschaft den parzhof mit allen Hechten gegen andere Güter an den 
Wildberger Pfleger Topler33. (Im Lehensgesuch heißt es ungenau, daß 
der Graf den Hof seinem Hammerdiener geschenkt habe um seiner Verdienste 
willen und weil er der Gräfin Hammerjungfrau geheiratet hatte.) Vach dem 
Tode Toplers heiratete die Witwe den Landesanwalt Auer von Gunzing 
im Jahre-1569 und dieser erweiterte den Vefih durch Häuf und Tausch 
sehr bedeutend; so wechselte er auch im Jahre 1572 von den Starhembergern 
das Vurgerhaus (vermutlich das Spatzen bauerngut) ein38. Auer schaffte 
durch seinen Einfluß als hoher Hegierungsbeamter schon die Vorbedin¬ 
gungen für die Erhebung zu einem Freifitz; er selbst erlebte die Freiung 
aber nicht mehr, denn er starb schon 1576 und wurde im protestantischen 
Landhaus-Friedhof begraben3". 
Aber feine Witwe erreichte vom Haiser Hudolf am 29. Sept. 1586 
den Freibrief", durch den „das freie Eigen parzhof verändert und von 
neuem Aurperg gefchöpfet und wie andere Frei-Edelmannsgüter berechtet 
wurde, doch ohne Wildpans Gerechtigkeit und ohne Hoftafern." 
Als die Söhne Auers wegen ihres Luthertums auswandern 
mußten, gelang es dem Heinrich Wilh. von Starhemberg, den Sitz mit 
allen Antertanen am 14. Juni 1631 um 8750 fl und 100 Taler Leikauf zu 
erwerben, obwohl fich der benachbarte Gutsherr Schmidtauer vom Hagen 
sehr um den Vefih bemühte und auch schon die Haufzusage darauf hatte. 
Oie junge Herrschaft war durch die Familie Auer ansehnlich ausgestaltet 
worden. Vach dem Arbar von 1632 gehörten schon damals über 40 Unter¬ 
tanen zu diesem Sitz, darunter sogar 12 Lehen aus der Pfarre Grieskirchen''3. 
Hach Ankauf des Auberges wurde nun das alte Amt Urfahr 
dem Auberger Amtmann unterstellt, der um 1654 schon über 50 Urfahrer 
Untertanen zu überwachen hatte''3. 
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