Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

IV. Vrückenbciu-- und LDauistreitig Kelten. 
rAf-$ sagen schon alte Städtenamen wie Druck, Innsbruck, Döckta- 
brück usw., welche Bedeutung Drücken für die Dvtsgeschichte haben. 
Ourch den Erfolg der Städte Stein und Muntern angeeifert, die 
schon Í467 das Drückenrecht erlangt hatten, strebten die -Linzer wohl 
schon unter Friedrich III. die feste Verbindung mit dem linken Ufer an. 
Oie durch Kaiser Friedrich vermehrten Stadtprivitegien hatten das Selbst¬ 
bewußtsein der -Linzer gehoben und der junge autonome Magistrat zeigte 
sich unternehmend und vielleicht gerade die Eifersucht gegen das auf¬ 
strebende Urfahr lieh in den -Linzern den Wunsch nach Ausschaltung der 
Urfahrer vom Verkehr lebhaft werden. 
Selbstverständlich wehrten sich von altem Anfang an die Urfahrer 
gegen den Drückenbau, der sie um ihre Kaupteinnahme, um die Über¬ 
fuhr bringen sollte; das erfahren wir schon aus den Vorverhandlungen. 
Oie Urkunden über den -Linzer Drückenbau hat im Jahre 184l 
Math. Roch in mehreren Abhandlungen „Beiträge zur Geschichte der 
Stadt -Linz" im damaligen Musealbtatt^ gesammelt. Vier sind sie gekürzt, 
die für Urfahr aber mehrfach ergänzt, verwendet. 
In einem Schreiben der Wienerregentfchaft an den Kaiser Maxi¬ 
milian vom Montag vor St. Sebastian 149? heiht es: Es wären die 
von Linz gekommen und hätten vorgestellt, es sei für das ganze Land, 
für Kandel und Gewerbe nirgends nützlicher, eine Drücke zu erbauen, 
als zu Linz. Oie Statthalter und Kegenten' frügen deshalb bei Ihrer 
Majestät an, welche Willensmeinung sie hätte, stellen aber zugleich vor, 
dah jene, welche zu Scharlinz (in Urfahr) Dolden haben, zum Vorteil 
der letzteren das Tunlichste aufbieten werden, um diesen Dau zu hindern. 
Oie Starhemberg und -Lichtenstein konnten aber die Vewiltigung 
nicht verhindern, die der Kaiser den -Linzern schon bald darauf, am 
3. März 149? im berühmten Drückenbrief erteilte. In einem weiteren 
Schreiben verhielt aber der Kaiser die Linzer ausdrücklich zur Abfchtießung 
eines Vergleichs mit den ScharlinzeriV und der Vürgermeifter meldete 
noch vor Jakobi, dah die Stadt mit denen von Urfahr bereits ein Ab¬ 
kommen getroffen habe. .Leider ist der Inhalt dieser Vereinbarung nicht 
bekannt, weil dieses „Vergleichsinstrument" verloren gegangen ist. 
Oer Beginn des Brückenbaues mag sich bis zur Erledigung der 
Daukommission zwar noch etwas, aber ganz sicher nicht noch vier Jahre 
verzögert haben, wie Koch aus folgender Kaufsurkunde schließt: 
Im Kaufbrief „umd dasjenige Drt im Vrfar darauf die Drücken 
ligt auch die Ein- und Ausfart dafetbst (Oatum Mittwoch vor St. Keter 
und Paul der heiligen 12 Boten Tag 1501) bekennen nämlich die Erben 
nach Kaufen Kichler wegland ze Schad-Linz als erste und .Leonhard 
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