Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

3m innigsten Lusammenhaug mit dem wiederholt wechselnden 
Landschaftsbild stehen die jeweilige Flora und Fauna. Nus den früheren 
Perioden sind im .Linzer Decken keinerlei Versteinerungen zu finden, da 
wie schon erwähnt, etwaige Petrifakte hoch überschichtet; sind. Erst aus 
dem Tertiär sinden wir Veste aus der Pflanzen- und Tierwelt. Vor 
allem ist zu betonen, dass das Vlima damals viel milder war als heute. 
Es hatte tropischen Tharakter und das Dild Mitteleuropas zu jener 
Leit dürfte ein ähnliches gewesen sein, wie es heute der indische Archipel 
darbietet^. Dichte tropische Urwälder reichten bis zum Meeresufer herab 
und zahlreiche Stämme versanken an sumpfigen Stellen oder wurden 
in den seichten Duchten zusammengeschwemmt oder verschlämmt. Oie 
folgenden Jahrtausende verkohlten sie und so fanden sich auch um Urfahr 
am Hagen, in Stegregg, Wilhering und besonders in Walding Draun- 
kohlend Diese Einlagerungen sind älter und wären besser als der Lignit 
des Hausruckes, leider sind sie ohne jede Mächtigkeit. 
Im Meere tummelten sich Viesenhaie, verschiedene Wale und 
Schildkröten. Vei plesching sinden wir Veste einer Austernbank und 
andere versteinerte Muscheln. Auch Vorallenbildungen findet man am 
pfennigberg. Mehrere Seeigelarten und zahlreiche grosse Seeigelstachel 
kommen an verschiedenen Stellen versteinert vor. Im Sand der Viesen- 
eder-Sandstätte am Hagen sinden sich Lamnazähne von tertiären Viesen- 
Haifischen und Halitherium Vippen von Seekuharten des Miozänmeeres. 
Durch die bedeutende Abkühlung von Vörden und von den 
Alpen her wurde in den folgenden Eiszeiten die üppige Flora abge¬ 
drängt und viele pflanzen arten „wanderten" aus oder verkümmerten 
und machten einer waldlosen arktischen Pflanzendecke Platz. Tundra¬ 
bildung, wie sie jetzt in Sibirien verbreitet ist, wird vorherrschend ge¬ 
wesen sein. Moose und Flechten waren die Hauptbestandteile dieser 
kalten Moore, in denen das zottige, sichelzähnige Mammut, das woll- 
haarige Vashorn, Polarwölfe und -Füchse und andere Pelztiere ihr Da¬ 
sein fristeten. Von den Lwischenzeiten, deren man drei annimmt, 
scheint die erste sibirischen Tharakter mit polarweiden, Lwergbirken- 
und Lwergföhrenbeständen gehabt zu haben. Heftige Winde be¬ 
gruben die Tierleichen vom Mammut und dem Höhlenbären und ver¬ 
schiedenen Vagern im Fluglehm, worin verschiedene Veste am Dauern¬ 
berg gefunden wurden. 
In der zweiten Lwischeneiszeit scheint eine Weidelandschaft ent¬ 
standen zu sein. Lähne von wilden Steppenpferden deuten darauf hin. 
Erst in der letzten und mildesten Interglacialperiode drangen die Wald¬ 
bäume in ihren nun bestehenden Arten allmählich vor. And zwar unter¬ 
scheiden die Gelehrten nach den jeweiligen Hauptbeständen als erste die 
sogenannte Dirkenzeit mit dem Faulbaum und verschiedenen Weiden 
als Deihölzern; auch die Heidelbeere breitete sich schon in jener Leit aus. 
Dann folgte die Viefernzeit mit dem Vogelbeerbaum, der Linde, 
Ulme, dem Ahorn und Hafelstrauch und der Himbeere als Degleiter. Jn
	        
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