Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Die untere Donau lande wurde 1855 bis 1857 aufgeschüttet. 
Der Marktplatz, gewöhnlich „platzt" genannt, erhielt feine 
nunmehr erhöhte Lage nach dem Dan der Deichsbrücke, nachdem ja die 
Holzbrücke viel tiefer gemündet hatte. Die Marktplahffiege wurde erst 
1897 hergestellt. 
Die obere Donaulände mit dem Steinmetzplatz wurde gele¬ 
gentlich der großen Linzer Donanregnliernng (1890—1896) anfgeböscht. 
Die „neue Gttensheimerffraße" (feit 1875 Dndolfffra ße) 
wurde feit den sechziger Jahren hauptsächlich durch den nnternehznenden 
Danmeiffer Rlex. Lotn eg zwar einförmig, aber rasch ausgebaut. 
Das Gebiet der Daar- und Stadlbanerffraße war noch in der 
Mitte des vorigen Jahrhunderts ganz freies Ackerland, auf dem im Jahre 
1848 noch ein großes Schlittenrennen abgehalten werden konnte. Erst 
nach Eröffnung der Mühlkreisbahn wurden diese Straßen angelegt. 
Die Dapellenstraße wurde 186L vom Vaumeister Lolneg be¬ 
gonnen ; ein Fußweg reichte vor der Eröffnung des Mühlkreisbahnhofes 
bis zur Diefenederkapelle, nach der die Straße den Damen hat. 
Die obere Anbergstraße wurde seit 1873, die untere Auberg- 
straße erst seit 1898 ausgebaut. 
Die Umbenennung der meisten alten Straßen und Denbenennnng 
der neu entstandenen oder entstehenden Straßen und Plätze, sowie die 
Deunummerierung der Häuser erfolgte 1875 und zwar wurden benannt: 
Die Urfahrgaffe als Hanpstraße; die alte Gttensheimersiraße 
als Maximilianffraße (nachdem Erzherzog Maximilan, dem Schöpfer 
der Festungswerke um Linz und Urfahr) und der neue Marktplatz als 
Dndolfplah (nach dem damaligen, sehr oeliebten Thronfolger); der 
Totengang als Schnlgaffe; die neue Pragerstraße als Dlütenffraße; 
der Gnerweg zur unteren Anbergstraße als Jägerffraße (weil das älteste 
Hans daselbst einst angeblich Heger- öder Jägerhaus der Herrschaft Anberg 
war, was aber nicht beurkundet erscheint, sondern unwahrscheinlich ist, 
weil mit dem Anberg niemals eine Eigenjagd verbunden war). Das 
Effermanngäßl wurde mit dem nichtssagenden Damen Halbgaffe be¬ 
legt; das Lolneggäßl als Dapellenffraße benannt; das alte Löffer- 
gäßl (feit 1857 Dosenwirtgaffe) wurde zur Dosenstraße und die (erst 1873 
eröffnete) Drenzwirtgaffe wurde zur Drenzffraße; der untere Teil des 
Dägelgrabens wurde zur Ta lg affe; den oberen Teil aber nannte man 
„Im Tal". Das fragliche Untnm nannte man Fischergaffe, die „lange 
Feldstraße" nach der daselbst neuerrichteten Eisengießerei Gnßh aus gaffe; 
der Spatzenbanernweg wurde zur Derggaffe und das Gemeindediener- 
(hans)gaßl wurde als Dahnffraße benannt. 
Den benannt wurden die Den gaffe, die Lan dg nt gaffe (weil sie 
znm landtäflichen Gut Hagen führt), die Flnßgaffennd die Lerchengaffe. 
Wir sehen in Urfahr die gleiche Erscheinung wie anderwärts, 
daß Umbenennungen nicht immer glücklich ausfallen und schon aus lo¬ 
kalhistorischen Gründen möglichst vermieden werden sollten. 
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