Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Ursprünglich besiedelt und schon in den ältesten Urbaren genannt 
ist der „Graben", heute „Im Tal" und „Talgasse" genannt. Erreichte ur¬ 
sprünglich bis gegen Magrftorf und war aus dem Dinnsal eines Gieß- 
bächleins entstanden, das nach Dsgengüsien zur Donau abfloß. Später 
hieß der obere Teil „Dägelgraben". 
Oie „Urfahrgasie" (seit 1874 Hauptstraße) wird erst (586 erwähnt. 
Sie war bis ins (9. Jahrhundert nur im inneren Teile verbaut, aber 
noch keineswegs geschlossen; den Hauptteil nahmen die langen Höse und 
Scheunen des Dchfen-, ktchleitner- und Värenwirtshauses (heute pan- 
Holzer) ein. Oer innerste Teil war bis zum Vau der Deichsbrücke durch 
ein quevstehendes Haus adgeschlosien. Oie äußere Hauptstraße wurde erst 
seit den fünfziger Jahren verbaut. Oas erste Haus war hier das Maut- 
haus, (heule Dasthof „Stadt Salzburg" an der Dcke Hauptstr.—Jägerstr.), 
das im Jahre 1806 „am äußersten Ende des Drtes freistehend" erbaut 
wurde. Oie Häuser am Pflaster, das bei der Schmiedgasse und beim Do- 
senauer beginnt, sind allerdings bedeutend älter. 
kitte Straßenzüge, bezw. ehedem schmale, nur ganz vereinzelt 
mit Häuschen besetzte Wege sind noch die Lölzergasse ((672 genant; seit 
1857 Dosenwirtgasse, seit 1875 Dosengasie umbenannt), die Hagengasse, 
die ehedem von der äußeren Marimilianstraße bis zum Hagen reichte 
und die Dirchengasie, die ihren alten TharaKter ziemlich unverändert bei¬ 
behalten hat; nur die Häuser beim Dirchenplatz selbst wurden erst seit 
etwa (786 auf ehemaligem Dlostergrund neu erbaut. 
Oie meisten übrigen Straßen (einschließlich der langen Dudolf- 
straße) wurden, von den vereinzelten alten Häuser abgesehen, erst im 
(9. Jahrhundert bebaut; viele sind erst in den letzten Jahrzehnten ganz 
neu entstanden. 
Sehr alte Siedlungen lasien sich in den Vororten Urfahrs nach¬ 
weisen. Heilham, Harbach, Wairstorf undparzhof (also die Drtschaft ktuderg) 
haben wir schon im Mittelalter beurkundet gefunden (s. S. (4 u. S. 45); 
die Drtschaft Pflaster hat ihren Damen nach dem alten „Pflasterhäusl" 
(vermutlich das Dofenauergefchäftshaus), das schon (6(2 beurkundet ijt2 
und das den Hausnamen wohl nach einem gepflasterten Straßenstück erhal¬ 
ten hat, nachdem hier sumpsige Stellen waren. Oie Siedlungen an der 
„Wend" (kirfahrwend) und „unter den Feldern" (Unterfelbern) lassen sich 
ebenfalls schon seit dem (7. Jahrhundert nachweisen. 
klm das Kleine „ktlt-Urfahr" und zwischen den Vororten waren 
fruchtbare Felder und Fluren; das josesinifche Lagebuch nennt insgesamt 
(2 „Fluren" innerhalb des Gemeindegebietes. Oas „Urfahrfeld" lag 
zwischen Hauptstraße, Dudolfstraße und Dapellenstraße. Oas erste „Haus 
im Urfahrfeld" wird (626 erwähnt. Dördlich lagen die weite Hagenflur 
und die erste oder obere und die zweite oder mittlere Uubergflur; in 
letzterer breitete sich auf den heutigen Mühlkreisbahnhofanlagen der 
große ktuberg Herrschaftsgarten aus, der mit „Drähnpämbl" (Drähen- 
bäumen, also Waldbäumen) beseht war. Im Jahre (660 parzeltierte ihn
	        
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