Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

III. humanitäres und Soziales. 
A^inDrtsbader wird schon um löLO erwähnt^ und andere Rurpfuscher trieben 
Ms jedenfalls auch schon früher ihr Handwerk im ®t4; von einem rich¬ 
tigen hier unfähigen Arzt, dessen Kenntnisse man allerdings auch nicht 
sehr hoch anzuschlagen braucht, erfahren wir zum erstenmal im Jahre 
16?9. In diesem Jahre starb Thristoph Mähler, „Arzt und Imo" (Inmann, 
Inwohner) beim Schiffmeister Martin Scheibenbogen (heute Leichenbe¬ 
stattung, Rirchengasse). Mähler hatte einen ganz standesgemäßen Haus¬ 
halt geführt, bei der Herlassenschaftsabhandlung waren vorhanden 3 Löger 
Werkzeuge (medizinische Instrumente), Ldl Pfund Linngeschirr, 164 Pfund 
Kupfergeschirr und L4 Pfund Messinggeschirr und neben anderem auch 
11 auf „Leiwath gemahlene" Bilder. Sein Amts- und Dhenachfolger 
wurde Veit Ladeifer? 
Mit der öffentlichen Gesundheitspflege war es wie überall auch 
in Urfahr schlecht bestellt. Daher traten früher auch schwere Seuchen 
viel häusiger und verheerender auf als heute. Lwar wehrte die Landes- 
Infektionsordnung vom Jahre 159? die „Sterbsläufe" al?; doch dauerte 
es oft Jahre, ja Jahrzehnte, bis man das Land von der „Pest" befreit 
hatte und bald schleppten Marktleute oder durchziehende Soldaten wieder 
neue Seuchen ein. Allerdings waren die „fchröcklichen Lontagionen" 
nicht jedesmal wirkliche Pestseuchen, sondern jedenfalls unterschiedliche 
Tgphus-, Tholera- und Flecktgphusepidemien, die alle als Pest, heißes 
Fieber oder schwarzer Tod bezeichnet wurden. 
Gs ist zu vermuten, daß fast alle Epidemien der Landeshaupt¬ 
stadt auch auf Urfahr übergriffen und daher müffen wir die zahlreich 
gemeldeten Pestjahre von Linz auch als Unglücksjahre Urfahrs be¬ 
trachten? Vefonders schrecklich wütete aber eine (Flecktyphus- ?) Seuche 
speziell in Urfahr im berüchtigten 
Pestjahr 1713. 
Damals erwiesen sich die Urfahrer Kapuziner durch ihre helden¬ 
hafte Krankenpflege als große Wohltäter der Drtsbewohner, wie wir 
auch ihrer Klosterchronik einen intereffanten Bericht über diese traurigen 
Dreigniffe verdanken? Schon bei früheren Seuchen hatten sich die Lin- 
14? 
in
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.