Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

teilt. Wie in anderen Orten wurden auch in Urfahr wiederholt die Pro¬ 
gramme derartiger Schlußfeierlichkeiten gedruckt; fo ist vom Jahre 1865 
ein poetischer „Dank der Rinder Urfahrs" erhalten. Seit 1871 fanden 
wiederholt Schlußfefte mit Ausflügen nach puchenau oder Dachl statt. 
Don 1878 ist sogar ein gedrucktes Programm der (Schul-) Schlußfeier 
erhalten.^ 
Ruch die Lage der Unterlehrer wurde feit den fünfziger Jahren 
zwar noch lange nicht gut, aber wenigstens erträglich; feit 1856 erhielten die 
Unterlehrer neben „Rost, Dell und Holz" vom Oberlehrer außerdem von 
der Gemeinde jährlich 60 fl und je 12 fl aus der Rirchenkaffa; 186? erhöhte 
die Gemeinde den Deitrag auf je 80 fl37 
Seit 1852 lassen sich fajt alle Veränderungen an der Urfahrer Schule nachweisen?^ 
Irk bis 1859; Friede, Pagl von 1853 bis 1859; Joses Scheiberl jun. von 1854 his 1857; 
Wenzel Fürst von 1857 bis 1865; Paul Halek wirble von 1859 durch 32 Jahre bis zu 
feiner Pensionierung im Jahve 1891 in Arfahr, wo er auch begraben liegt; Dari Stupöcb 
von 1866 bis 1863; Joh. Huber von 1863 bis 1864; Ludwig Tzermab von 1865 bis 1866; 
Erasmus Dlzingev von 1868 bis 1672 Friede. Arnleitnev von 1869 bis 1877; Fevd. Strauß 
von 1871 bis 1874; Ignaz Brand! von 1872 bis 1874. 
Oer Rachfolger Jungwirts wurde der bekannte Musiker und Rom- 
ponift Franz Reiter. Gr war 1835 in Ifchl geboren und kam von Drau- 
nau nach Urfahr und wirkte hier bis zu feinem Tode am 6. Rovember 
1888. Dater Reiter und fein noch lebender Sohn gehören als bedeutende 
Romponiften zu den hervorragenften Wännern Urfahrs (siehe später). 
Seit 1873 wurden allmählich eigene Wädchenklasien eingeführt, 
fodaß 1881 schon eine je vierstusige Rnaben- und Mädchenabteilung 
bestand. 1882 wurde die selbständige Mädchenschule eröffnet. 
Leiter der Rnabenfchule wurde nach Reiter im Jahre 1888 der 
Schulleiter von Stegrdovf Franz Strauß bis zu feiner Pensionierung im 
Jahre 1902. Direktor Strauß ist im Jahre 1914 in Urfahr gestorben und 
liegt hier begraben. 
Im Jahre 1902 wurde die überfüllte Rnabenfchule in zwei selb¬ 
ständige Schulen geteilt, provisorischer Leiter der „alten" Schule wurde 
Friedr. Seefeldner, bis am 16. Oktober 1902 der bisherige Lehrer Rarl 
Rrenn zum Oberlehrer ernannt wurde. Dieser verdiente Schulmann ist 
mit dem Derdienftkreuz und mit dem Oirektortitel ausgezeichnet und 
wurde Ende 1915 auch zum Dezirksfchnlinfpektor ernannt. Seit 1913 
übersiedelte die „Rrennfchule" in das neue prächtige Schulhaus in der 
Webergaffe. 
Als Lehrkräfte wirkten und wirken an dev , alten* Schule, bezw. an der neu- 
erbauten Schule in der Webergasse feit 1869 außer den schon genannten Herrn Halek, 
Dlzinger Arnleitner, Drandl und Ferdinand Strauß noch: Franz Strauß (1873—74); 
Frl. Tempus (1873—74)39; Frl. Prohaska (1874); Ant. Bohmann (1874—75); Adolf Daßner 
(1875); Joh. Feftt ((875-82); Wich. Wachberger (1876-78); Frl. warie Held ((876-78); 
Duft. Wogerbauev (1878—96); Frl. Leopoldine pefchek (1878); Frl. Anna Wagner und 
Anna Uränzl (feit 1879); Harl Hrenn (der nunmehrige Direktor und Inspektor war schon 
1879 als Aushilfslehrer in Urfahr, kam 1882 als Untevlehrer nach Stadl-Paura und 
140 n
	        
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