Volltext: Rückblick auf die Geschichte der Stadt Urfahr a. D. in Oberösterreich

Wir Franz I., Baiser von Österreich usw. Bekennen öffentlich mit 
diesem Briese, und thuen kund, daß Uns unsere liebe getreue Drtschast 
Ursar Lrnz in dem Erzherzogthume Oesterreich ob der Enns gehor¬ 
samst gebetten hat, ihr die Freyheiten eines unterthänigen Marktes aller¬ 
gnädigst zu verleihen. Da Wir erwogen haben, daß der Drt Ursar Linz 
schon seit längerer Leit als eine Dorstadt von Linz angesehen wurde, 
dah selber wie die Bürger der Stadt -Linz den Fleischkreuzer trage und 
sich daher in dieser Gabe von dem flachen Lande unterscheide; dieser 
Drt auch in Dücksicht auf Lokalität, Volksmenge und aus die Suryme 
der Besteuerung und Dewerbsbeschaffenheit alles Erforderliche vereinigt 
um mit den Freyheiten eines unterthänigen Marktes versehen zu werden, 
hierdurch auch sonst der obrigkeitlichen Jurisdiction kein Eintrag geschieht. 
So verleihen Wir hiermit gedachten Drtschast Ursar Linz sämtliche 
Freyheiten eines untertähnigen Marktes Braft Unserer landessürstlichen 
Machtsvollkommenheit und gestatten, daß sie dieselben ungehindert ge¬ 
brauche und genieffe, doch unserem und unserer Erben Dechte, diese 
Freyheiten eines unterthänigen Marktes zu vermehren, zu vermindern 
oder gar aufzuheben, unbeschadet. Wir gebiethen daher allen unsern 
nachgesetzten Dbrigkeiten, Einwohnern und Unterthanen, weh Standes, 
Drts oder wie immer sie sein mögen, insonderheit aber unserer ob der 
Lnnsischen Regierung, dah sie obgedachten unterthänigen Markt Ursar 
Linz bei den ihm verliehenenen Freyheiten schützen und nicht gestatten 
mögen, dah Jemand denselben zuwider handle, widrigen dieser in unsere 
schwere Ungnade und Strafe verfallen würde. Das meinen Wir ernstlich. 
Lur Urkund dieses Briefes besiegelt mit unserem kaiserlich-königlich und erz¬ 
herzoglich anhangenden größeren Jnsiegl. Oer geben ist in unserer Haupt- 
und Desidenzstadt Wien den sechzehnten Monatstag Oezember im acht¬ 
zehnhundert und achten unserer Deiche im siebzehnten Jahre' 
Franz. 
Oie Uuhenseite der großen Pergamenturkunde trägt (vermutlich 
von späterer Hand stammend) den wohl auf Linz gemünzten Dandspruch: 
Conira invidiam semper bona causa triumphal! (Gegen den Oeid trium¬ 
phiert stets der gute Grund.) 
Oas so spät erreichte Marktrecht hatte für die Urfahrer haupt¬ 
sächlich nur mehr ideellen Wert, denn sie übten die Markt- und Gewerbe¬ 
freiheiten schon lange vor der Bewilligung des Marktbriefes. 
Oas Giadtrecht 
erhofften sich die Bürger schon seit den Siebziger Jahren, nachdem der 
aufstrebende Drt schon alle kleinen Städte des Landes an Einwohner- 
und Häuserzahl überflügelt hatte. 
Dach erreichten Lusagen der Statthalteeei wurde s88l ein fünf¬ 
gliedriges Bomitee eingesetzt, das den Wunsch der Bürgerschaft ver¬ 
wirklichen sollte.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.