bürg in einen Kamps, der in der wilden Schlacht auf dem
Marchfeld ausgetragen wurde, in welcher König Ottokars
Glück zu seinem Ende kam. Der im Siege gewonnene
; Besitz der deutschen Erbländer brachte den Habsburgern
die deutsche Kaiserwürde ein und er vermittelte ihnen auch
die großen Heiraten, die ihnen den Anspruch auf Burgund
und Spanien, auf die Wenzelskrone und die Stephanskrone
gaben. Diesen Heiraten gilt der bekannte boshafte lateinische
Vers, der in deutscher Abersetzung etwa zu lauten hätte:
„Oft'reich, laß andern den Krieg, du machst dein Glück durch
die Ehe." Der Spott trifft nicht, denn nicht nur hatte sich das
Haus Habsburg zu seinen Heiraten durch seine Siege be¬
fähigen müssen, sondern alles, was es von dem Heiratsgute
seiner österreichischen Hausmacht einverleiben konnte, mutzte
erst wieder durch neuen Sieg für die Dauer erworben werden.
Die Krone Böhmens mußte erst in der Schlacht am Weißen
Berge neu erstritten werden, und der Dreißigjährige Krieg
mußte zu Ende gestritten werden, um sie für immer fest zu
halten. Erst aus der Krise dieses furchtbaren Krieges ist der
Kaiserstaat Österreich hervorgegangen. Wie die französische
Revolution die Kolossalgestalt Napoleons emporgebracht hat,
so der Dreißigjährige Krieg die Kolossalgestalt Wallensteins.
Seine Armee ist die kaiserliche Armee geworden, welche die
Türkensiege und die Franzosensiege gewonnen hat, aus
Wallensteins Lager kommt das kaiserliche Österreich. Durch
die Türkensiege ist der Boden Ungarns bestell worden, nach
zweihundertjährigem Kamps, der nicht nur wider die Türken,
sondern zunächst auch wider dieMgarn selbst geführt werden
mußte, welche gegen die Habsburger ihre nationalen Gegen¬
könige ausgestellt hatten, bis endlich die Nation dem Hause
Habsburg als dem Befreier gewonnen war. Mit einem letzten
Aufflackern des altungarischen Geistes hat der Aufstand der