Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

m oberen Mühlviertel des Erzherzogthums Österreich ob der Enns, 
im alten passauischen „Abteilande", am linken Ufer der „großen 
Mühl" (oder Mühel), liegt der stattliche Bau des regulierten Chor¬ 
herrenstiftes Schlägl (Taf. I, Fig. 1), welcher, obwohl nur zu 
oft von verheerenden Bränden heimgesucht, sich immer wieder, gleich dem Vogel 
Phönix aus der Asche erhob, trotz der oft ungünstigen politischen und kirchlichen 
Verhältnisse und trotz mancher finanzieller Schwierigkeiten, welche durch die Drang¬ 
sale des Krieges und namentlich durch die Aufstände der Bauern über das wehrlose 
Stift hereinbrachen. 
In Bezug auf diese unverwüstliche Lebenskraft des Stiftes haben mehrere Äbte 
den Vogel Phönix als symbolisches Zeichen in ihr Wappen aufgenommen. 
Das Mühlviertel theilte sich in alter Zeit in drei Landstriche. Das Land 
zwischen der Ilz und der Eotel hieß das Abteiland, zwischen der Rotel und Aist 
die ßiedenarch und zwischen der Aist und der Isper das Machland, jetzt als unteres 
Mühlviertel bekannt. 
Das Abteiland, auch kurzweg die „Abtei" genannt, war im Besitze des Maria- 
Nonnenklosters zu Passau (Abtei Niedernburg), daher auch der Name. Der Land¬ 
strich wurde der Abtei von Kaiser Heinrich laut Urkunde ddo. Kegensburg, 28. April 
1010 als Schenkung übertragen; 1193 kam aber die Abtei sammt ihrem ganzen 
Besitze durch Kaiser Heinrich VI. an das Hochstift Passau, wofür Bischof Wolfker 
von Ellenbrechtskirchen dem Kaiser das Gut Mördingen in Schwaben abtrat.1) 
Unter den Ministerialen des Hochstiftes Passau im Abteilande waren die 
„Falkensteine" eines der mächtigsten Geschlechter. 
x) J. Schöller,,Die Bischöfe von Passau, 1844. 
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