Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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Er war ebenfalls ein Vorarlberger und stammte aus jener Familie, aus welcher 
später (1745) der französische Obergeneral Joh. Bapt. Kleber, der Eroberer Ägyptens, 
hervorgieng.22) 
Stets kränklich, starb er bereits am 1. Juli 1687 im dritten Jahre seiner 
Regierung. 
Er führte als Wappen einen getheilten Schild; oben im bläulichen (!) 
Felde eine fliegende silberne Taube mit grünem Ölzweige im Schnabel, 
unten in Blau auf grünem Boden einen springenden schwarzen Stein¬ 
bock.23) (Taf. II, Fig. 8 a.) 
Auf seinem 1688 gesetzten Grabsteine erscheinen noch einige Zuthaten; im 
oberen Felde links in der Ecke eine strahlende Sonne, unten der Steinbock, einen 
Anker haltend. (Taf. II, Fig. 8 b.) 
5. Michael II. (1687-1701.) 
Am 24. September 1687 wurde abermals ein gebürtiger Vorarlberger, der 
Prior Michael Felder, Licentiat beider Eechte, zum Abte gewählt. Unter seiner 
Regierung erfolgte der nicht besonders vortheilhafte Ankauf der Herrschaft Ozer- 
honiz im Piseker Kreise in Böhmen (7. Juni 1688), wodurch die Äbte von Schlägt 
das Wahlrecht für den böhmischen Landtag (im Bitterstande) erhielten. 
Dieser Kauf sowie die Bauten, welche Michael ausführen ließ, stürzten das 
Stift in Schulden, an welchen seine Nachfolger lange zu laborieren hatten. Der 
10. Mai 1701 ist der Todestag dieses Abtes. 
Auf seinem Bilde im kleinen Tafelzimmer erscheint als Wappen ein von Blau 
über Silber getheilter Schild; oben ein aus Wolken hervorragender roth bekleideter 
Arm, welcher einen goldenen Anker hält, unten einen schwarzen Bechtsschräg- 
balken, in welchem ein goldenes „ß" eingezeichnet ist. Eine etwas naive Bildung 
des „redenden'4 Wappens: Feld — B. 
In der Kirche der Pfarre Öpping24) findet sich ebenfalls das Wappen Felders 
in Farbe dargestellt: Schild getheilt, oben in G-rau, aus lichten Wolken 
hervorragend eine Hand, welche einen schwarzen Anker hält. Unten 
in Blau ein silberner Schrägrechtsbalken mit einem schwarzen „B" 
am äußersten Bande. Der im Jahre 1703 gesetzte Grabstein zeigt dieselben 
Figuren. (Taf. II, Fig. 9.) 
22) Der Yater des General Kléber war zu 
Schwarzenberg im Bregenzerwalde geboren, 
erlernte das Maurerhandwerk und wurde später 
Maurermeister in Straßburg, wo auch Jean 
Baptiste am 9. März 1753 geboren wurde. 
General Kléber wurde von einem fanatischen 
Muselmanne am 14. Juni 1800 in Kairo meuch¬ 
lings erdolcht. Straßburg setzte ihm 1840 ein 
ehernes Denkmal. 
28) So auf seinem Bilde im kleinen Tafel¬ 
zimmer. 
24) Nach Mittheilung des dortigen Pfarrers 
Joh. Winkler. 
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