Volltext: Die Wappen der Äbte des Prämonstratenser-Stiftes Schlägl

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er als solcher infolge seiner Bequemlichkeit und seinem Hange zur Schlemmerei 
dem Kloster mehr schädlich als nützlich gewesen. Die Achtung vor dem Kloster war 
tief gesunken — auch lag es in der damaligen Zeitrichtung, — so dass niemand 
mehr das Ordenskleid nehmen wollte. 
Sein Grabstein, welcher im XVII. Jahrhundert noch vorhanden war, ist ver¬ 
schwunden. 
27. Georg (1544—1555). 
Georg Nadler war leider vom selben Schlage wie sein Vorgänger, nur wusste 
er die Interessen seines Klosters besser und energischer zu vertreten. 
28. Andreas II. (1555—1567). 
Andreas Schueschiz, der „beweibte Probst", war für die Probstei ebenfalls kein 
Gewinn, obgleich er ein ausgezeichneter Redner gewesen sein soll. Er drückte den 
lutherischen Lehren gegenüber gern ein Auge zu und sorgte mit Vorliebe für eine 
zahlreiche Nachkommenschaft. Er war „beweibt", wie dies damals bei Priestern und 
Pröbsten häufig vorkam, welche erwarteten, dass das Tridentinische Konzil (1545 
bis 1563) die Priesterehe erlauben werde. 1567 ließ ihn Kaiser Maximilian II. absetzen 
und übergab ihm die Pfarre Rohrbach. Später erhielt er die Pfarre im Markte 
Raabs in Niederösterreich, wo er am 1. September 1577 starb. 
29. Michael I. (1568—1575). 
Nachdem die Probstei ein Jahr lang unter weltlicher Administration gestanden 
war, wurde der Pfarrer von Friedberg, Michael Schmucker, zum Probste gewählt, 
welche Wahl zum erstenmal vom Kaiser eine eigene Bestätigung erhielt. 
Er starb am 23. December 1575. 
30. Paulus (1576—1577), 
Dr. Paulus Marchesini, ein italienischer Priester, war ein Günstling des Kaisers 
und erhielt als solcher, obwohl er dem Orden nicht angehörte, die Würde eines 
Probstes von Schlägl. Dem Italiener gefiel aber das Leben in Schlägl nichjt be¬ 
sonders, und nachdem er seine Börse gehörig gefüllt, zog er schleunigst von dannen. 
31. Matthias (1578—1583). 
Matthias Schuemann führte bis zu seiner am 14. Januar 1578 erfolgten In-^ 
stallation die Administration des Klosters. Der neue Probst war zu seinem und des 
Klosters Nachtheil ein zu warmer Freund des weiblichen Geschlechtes, infolge dessen 
er einige Zeit zu Wien festgehalten und dann abgesetzt wurde. 
Er starb kurze Zeit darauf am 3. Februar 1583. 
32. Johann V. (1586—1587). 
Johann Rosier, ein junger Conventuale, wurde am 23. Februar 1586 zum Probst 
ernannt, nachdem andere Brüder und auch er seit der Absetzung des Probstes 
Matthias die Administration geführt hatten. Weil sich aber der junge Mann von 
seiner Geliebten nicht trennen wollte, wurde er vom Klosterrathe abgesetzt und 
wegen seiner unpriesterlichen Lebensweise in das Gefängnis gesteckt. 
33. Cornelius (1587). 
Am 10. August 1587 wurde Cornelius de Oautere, ein Priester aus Flandern, 
vom Klosterrathe installiert, musste aber die Stelle am 7. September auf Befehl des
	        
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