Volltext: Luther und das Landl

Noch ahnte er nicht, daß es edlere Schätze gab, die. seit Jahrhunderten in 
verschütteten Schächten ruhten und des Wiederentdeckers harrten. Hart 
war seine Jugend, schwer der Kampf seiner grübelnden Seele um einen 
gnädigen Gott. Nicht hinter Klostermauern fand er diesen, ivohl aber all 
mählich in der Heiligen Schrift, deren Doktor er geworden war. Wie ein 
Blitzlicht umleuchtete ihn in Rom auf der Pilatuötreppe die Erkenntnis: 
„Der Gerechte wird seines Glaubens leben". Aber erst mußte ihn die 
ganze Seelennot seines Volkes packen, ehe er am 31. Oktober 1517 mit 
seinen 95 Thesen über die Kraft des Ablasses eine Welt in die Schranken 
forderte 
Wittenberg zu Luthers Zeiten 
Der Feuerbrand vor dein Elstertor in Wittenberg (10. Dezember 1520) 
verzehrte nicht nur die päpstliche Bannbulle wider Luther, sondern auch 
die Brücke zurück nach Rom. 
Wie eine Feuerwoge waren seine drei großen Schriften: „An den 
christlichen Adel deutscher Nation von des christlichen Standes Besserung" 
— „Von der babylonischen Gefangenschaft der Kirche" und „Von der 
Freiheit eines Christenmenschen" durch Deutschlands Gaue gegangen, und 
als Luther auf dem Reichstage zu Worms am 18. April 1521 den ge 
forderten Widerruf heldenhaft verweigerte, da stand hinter dem mit Reichs 
acht und Bann Belegten schon die Mehrheit des Volkes. 
In Schutzhaft auf der Wartburg (1521 bis 1522) legte Luther durch 
seine Bibelübersetzung den Felsengrund für den Wiederaufbau der christ 
lichen Kirche, öffnete der Bergmannssohn seinem lieben deutschen Volke 
die Schatz- und Waffenkammern des ewigen Gotteswortes. 
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