1888 Zur freudigen Feier des 40 jähr. Herrscherjubiläums wurde von
der Gemeinde die Parkanlage auf einem zum Drahtzug gehörigen Felde
bewilligt. 1898 zur Erinnerung des 50 jähr. Kaiserjubiläums wurde der
untere Marktbrunnen neu hergestellt u. mit einem Obelisken verziert,
ebenso die Kanalisierung des Marktes begonnen u. ein zweites Stock-
werk auf das Gemeindehaus gebaut, welches eigentlich zu Schulzwek-
ken bestimmt war, aber mangels anderer Wohnungen im Oktober 1900
zu Wohnungen für den Herrn Eisenbahn- Inspektor Wessnitzer herge-
richtet u. auch gleich bezogen wurde.
Confessionelles:
1854 am 24.Jänner starb im Haus der Gebrüder Mayr am Rumplmayr
Gute in der Ortschaft Rading der auf Besuch dort weilende Franz Zach-
huber, der in den Jahren 1837 - 1844 u.1846 bis August 1853 Lehrer an
der 7rivial Schule im Markt hier gewesen war. Er war nur wenige Tage
krank gewesen, glaubte auch nicht, daß es rasch mit ihm zu Ende gehen
würde u. weigerte sich die hl. Sterbesakramente zu empfangen. Infolge
dessen wurde ihm auch ein Begräbnis nach christkatholischem Gebrau-
chen verweigert, was aber ein großer Teil der Bevölkerung, bei der er als
guter Lehrer, Musiker, Gesellschafter etz recht beliebt war, demonstrativ
schief nahm u. ihn mit Musik feierlich zu Grabe begleiteten. Die Frau
Paulingenius hatte ein Fläschchen "Weihwasser" in den Falten ıhres
Rockes verborgen. u. segnete damit die Leiche mangels eines Priesters
am Grabe ein, den Kirchturm bewachte die Gendarmerie aus Spital da-
mit ja keine Glocke geläutet würde u. die Schulkinder waren in den
Lehrzimmern eingesperrt u. weinten überlaut, weil es ihnen. verboten
war, ihren geliebten Lehrer die letzte Ehre zu erweisen. Sogar der Schra-
gen zum Tragen der Bahre mußte neugemacht werden, ebenso in der
Eile ein Bahrtuch hergerichtet werden, weil der Herr Pfarrer Taller dıe
Benützung jedweden: Gegenstandes, die für gewöhnlich im Gebrauch
waren, verweigerte. In einem im Gemeindearchive in W.Garsten hinter-
legten Originalbrief schildert der vorgesetzte Lehrer Leopold Wester-
mayr besagten Franz Zachhuber als tüchtigen Lehrer, als Organist ganz
besonders gut zu verwenden, war besonders in der Kirche mit den Mint-
stranten und am Chore streng, verrichtete stets sein Tischgebet, ging
jährlich beichten etz etz kurz viel Lob über ıhn.
Am 1. Jänner 1857 legte der hiesige Steinmetzmeister Johann Sklenka
Besitzer des Hauses Nr.2 sein katholisches Glaubensbekenntnis mn der
hiesigen Pfarrkirche ab. Er war Protestant, geboren aus Königsgrätz,
hatte am 11.November 1856 geheiratet u. bewarb sich um den Kirchen-
bau In ? Am 4. August 1868 hielt Herr Hans Hauenschild, eın
geborener Windischgarstner vom Hause Nr.106, seine Primiz in der hie-
sigen Pfarrkirche. Da seine Eltern verarmt waren, verlieh ıhm die Ge-
meinde durch alle 8 Studienjahre, die er in Kremsmünster mit sehr guten