Volltext: Illustrierter Braunauer-Kalender 1907 (1907)

war umsonst ^ ^ an Brustwehr — sie versuchte zu sprechen, allein es 
e. . Sie drückte ihre bleichgewordenen Lippen auf den rosigen Mund des lächelnden 
rrai ,emf klemm Händchen verlangend gegen sie ausstreckte, ein dunkelroter 
strahl schoß jetzt plötzlich aus ihrem Munde, des Kindes zartes Gesicht färbend 
Der Kapitän fing die sinkende Mutter auf, ihre Seele war entflohen, tot und 
leblos war sie jetzt, er hielt eine Leiche in seinen Armen. — Was die höchste Ver¬ 
zweiflung begonnen, das hatte das höchste Entzücken vollendet. 
Ergriffen von der Szene, standen wir alle eine ganze Zeit hindurch stumm 
regungslos da, in stiller Teilnahme für die arme Tote, für ihr armes'mutter¬ 
loses Kmdlem ergriffen. 
s * »?leines unschuldiges Geschöpf, noch hast du keine Ahnung von der Schwere 
tiertim-tU ^ trof' "och empfindest du nicht, was es heißt, eine Mutter 
aIle FEe das Ereignis tief ergriffen und obschon der größte Teil der 
Matrosen und der Schiffsbemannung aus rauhen wettergebräunten und durchaus 
nicht weichen Gemütern bestand, so perlten doch in aller Augen Tränen. 
~ . sich aus den Papieren ergab, war die Verstorbene eine Deutsche, aus 
besuchen ' tm begriffe stand, ihre Schwester im Norden Amerikas zu 
c s Jt"ä(ften wir anliefen, meldete der Kapitän den Todesfall und 
das Kind ward zunächst der Pflege des deutschen Konsuls daselbst übergeben, um 
wurde Bt begraben überlebenden Schwester gegeben zu werden; die Tote 
der Reise bis zur nächsten Anlaufstation hatten wir das Kind überaus 
s ^ .gewonnen und als die stunde nahte, wo es dem Konsul ausgeantwortet werden 
sollte und wir Abschied von ihm nehmen mußten, ward es uns wehmütig ums Herz; 
^renrtuttg CIner ^ m dle andere, denn überaus schwer war uns allen die 
Nie wieder m meinem Leben und auf meinen vielfachen langjährigen Reisen 
ÄtifhSÄÄ su®em6t ‘?enbt$iene ““f eintm®*ffc 
Nie in meinem ganzen Leben werde ich je diese Katastrophe vergessen. 
Das iDarliniganlel. 
Gine beschichte aus dem niederösterreichischen Volksleben. 
Der alte Raffelsberger war anerkannterweise der reichste Mann von aanr R 
Slatte in to'e/L? »ich. »eil Don Der Seils« Kr-ms 7n. er«' 
Hrr’ 5 ? lchones Haus, schone Weingarten, einen schönen Keller mit woblaefüllten 
Fässern und noch viele andere schöne Dinge. Das schönste dornn ^ N
	        
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