hält, er ist das einigende Band, das alle Teile umschlingt, er ist in seiner alle
Völker mit gleicher Liebe umfassenden Milde und Gerechtigkeit der Leitstern, dessen
Licht wir folgen sollen, um zu allseitiger Einigung und zum Bölkersrieden zu gelangen.
Eine besondere Anziehungskraft bildete an diesem Festtage der Stadt Braunau
die Beteiligung hoher Persönlichkeiten, unter welchen wir besonders Se. Exzellenz
den Herrn Statthalter Graf Bylandt-Rheidt, Se. Exzellenz den hochwürdgst. Bischof
Dr. Franz Maria Doppelbauer von Linz hervorheben.
Eingeleitet wurde diese lokale patriotische Feier durch einen Fackelzug und
Zapfenstreich am Vorabende.
Der Festtag selbst begann mit einem musikalischen Morgengruß, vormittags
Platzmusik auf dem Hauptplatze, Empfang der Gäste und Vereine beim Rathaus.
Um 10 Uhr war großartiger Kirchenzug, Eelebrierung eines Pontifikalamtes durch
den hochwürdigsten Herrn Diözesanbischof, dann Enthüllung des Monumentes auf
dem unteren Stadtplatz, dem alle Honorationen, Vereine, eine Ehrenkompagnie Jäger,
Ehrenjungfrauen und die Schulkinder beiwohnten.
Nach Niedersinken der Umhüllung des schlichten Denkmals brach das zahlreich
anwesende Publikum in Hochrufe aus, die Stadtkapelle intonierte die Volkshymne
und die Hornisten der Ehrenkompagnie bliesen den Generalmarsch.
Von der Liedertafel Braunau wurde der patriotische Chor: „Mein Oesterreich,
»tem Vaterland", von den Knaben der Volks- und Bürgerschule das Volkslied „Wir
habu unsan Kaisa so gern", und von den Schulmädchen die Volksweise „Meinem
Kaiser" zum Vortrage gebracht. Gehobenen Herzens freute sich jeder Teilnehmer
dreser schönen Veranstaltung.
_ Im Gasthof Fink fand ein Festessen für die geladenen Gäste und Konzert der
Dtadtkapelle statt, während die Vereine im Gasthause des Herrn Schneider bei der
Gugenberger-Feuerwehrmusik und im Gasthause- des Herrn Wimmer bei der Kapelle
Kainzmger aus Simbach den Freudentag beschlossen.
Besonders erwähnenswert ist die überaus zahlreiche Teilnahme aus Baieru und
von Stadt Salzburg. Sowohl Veteranen wie Krieger und auch Feuerwehrmänner
kamen m ansehnlicher Anzahl herbei, um ihren patriotischen Gefühlen beredten Aus-
druck zu geben, wie auch die Stadt Braunau abermals zu ehren.
Und nun stehe das Denkmal für viele Jahre an der Grenze des Reiches, schütze
und schirme es und sage es den Nachkommen, daß die Bewohner dieser Stadt stets
letzt und für und für begeistert waren für Kaiser und Vaterland und aus vollem
Herzen rufen:
Kaiser Franz Fosef I. hoch!
Ruhig, sicher und fest, wie das Himmelsgewölbe der Atlas
Auf der Schulter von Erz trägst Du die Säulen des Reiches,
Möge der Tag fern sein, der einst von der Bürde Dich abruft,
Denn kein Zweiter fürwahr lebt, der sie trüge wie Du!