Volltext: Illustrierter Braunauer-Kalender 1903 (1903)

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100; äHriger Kalender. 
Jahresregent für das Jahr 1903 ist der Jupiter. 
Der Jupiter ist ein hellleuchtender Stern, welcher fast zwölf Jahre zur Vollendung seiner 
Bahn um die Sonne braucht und fünfmal weiter von derselben entfernt ist, als die Erde; er ist 
1414 mal größer als dieselbe und hat 4 Monde oder Trabanten. 
Nach der Götterlehre der Alten führte er die Herrschaft über alles Vornehme und Würde¬ 
volle auf Erden, daher galt sein Einfluß anf die Menschen für günstig, namentlich im Zeichen der 
Fische und der Schützen. — Die Witterung in den von ihm beherrschten Jahren ist mehr 
feucht als trocken, doch so, daß die meisten Früchte gut gerathen. Der Frühling ist im Ganzen 
kalt und feucht. Der Sommer läßt sich gleichfalls so an, bis in der Mitte Gewitter kommen 
und Hitze eintritt, die bis zum Ende anhält. Wird der Sommer trocken und heiß, so bekommt 
man theure Zeiten. Ter Herbst zeigt sich durchaus naß, wogegen der Winter nur im Anfang 
kalt und dann bis zum Ende mild ist. 
Korurnerlmu. Gerste, Hafer, Erbsen, Linsen, Hirse, Heu und Oehrnd, Kraut und Rüben 
wachsen im Ueberflnß, dagegen bleibt Flachs und Hanf klein. Wer kann, lege sich einen Vorrath 
von seinem Ueberfluß an für die nächsten Jahre, wo Sommerfrüchte nicht gerathen. 
Mrntertmu. Da die Früchte nur langsam wachsen, so darf man weder im Herbst noch 
im Frühjahr Schafe auf die Weiden treiben. 
Herbstsaat. Man säe frühzeitig, da der kommende schlechte Frühling starke Saaten fordert. 
Obst. So gut wie Jupiterjahre für das Obst sind, so soll der Ertrag an Birnen und 
Eicheln doch nur gering sein. 
Köpfen wächst nicht besonders viel, dagegen wird er sehr kräftig. 
Melrrdau. In 28 Jupiterjahren wächst nur ein Mal ein guter Wein, doch gibt es in 
den meisten Jahren viel Trauben, die gewöhnliches Getränk liefern. 
Ungeziefer. Bei der vorherrschenden Kälte gibt es wenig Schlangen, Kröten und Heu¬ 
schrecken, im Herbst aber viel Mäuse, welche man zu vertilgen suchen muß. 
Krankheiten. Im Herbst treten häufiges und oft gefährliches Kopfweh und bedenkliche 
Magenbeschwerden ein. 
Mnthniaßliche Witterung der einzelnen Monate. 
Der Januar ist im allgemeinen trocken, schön und nicht zu kalt. 
Fedr uar. Bis zum 11. schön und mild; vom 12.—18 Schnee und Wind, dann bis zum 
Ende sehr kalt. 
März. Die Kälte des vorigen Monats geht in den Mirz hinein, doch thaut es Morgens 
auf; 8.-9. Regen und Schaee; 10.—21. kalt; 22.-24. Regen und Schnee; dann kalt bis 27. 
darauf trüb und Regen bis zum Ende. 
SLpriL Bis 6 schön, worauf Regen mit Graupeln und Schnee eintritt; rauh, veränderlich 
und unfreundlich bis zum Ende. 
Mar. Bis zum 22. schön warm und fruchtbar, zuweilen Gewitter und warmer Regen; 
23. unfreundlich; 24,-25. trüb und so kalt, daß der nicht belaubte Weinstock erfriert. 
Juni. Bis 8. rauh und kalt, dann bis 11. schön warm, woraus kalter Regen und Wind 
eintritt; sehr heiß bis zum Ende, wo das Wetter wieder veränderlich wird. 
Juli. Bis 9. kalt und unfreundlich, von da kühle Nächte und heiße Tage; vom 12. bis 
zum Ende unfruchtbare Dürre. 
August. Die ersten Tage sind warm, dann unfreundlich bis 11., worauf bis zum 30. 
schönes Wetter eintritt; 31, ungestüm. 
September?. Unfreundlich und regnerisch bis 10., dann schön bis 14., darauf 8 Tage 
Regenwetter, darauf drei Tage schön, ein Tag Regen, schön bis zu Ende. 
Oktober. Schönes Wetter bis 8., von da trüb bis 13., 14.-15. sehr schön; 17. Reif; 
18. Eis; 19.—21. Nachmittags schön und warm; 27. bis Ende trüb. 
Uouember. Bis 7. schön, dann Regen bis 10 ; 11.—19. Schnee; 20 —22 . schön, darauf 
unfreundlich bis zu Ende. 
Dezember. Unfreundlich und rauh, Regen und Schnee bis 10.; 11.—13. trocken und 
kalt; frostig und rauh bis 28.; 29. Regen: 30. 31. schön.
	        
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