Volltext: Bad Ischl

„Sissys" sich ein ganz besonderes Verdienst um das Salz¬ 
kammergut der Gegenwart erworben hat, sie sind alle hier 
häufig gesehene Gäste. Der Romanist Universitätsprofessor 
Wolfgang Wurzbach, Universitätsprofessor Eugen Ober¬ 
hummer, Universitätsprofessor Dr. Eduard von Liszt, der 
hervorragende Gelehrte des Strafrechtes, sind die Haupt¬ 
vertreter der Gelehrtenwelt. An bekannten Schriftstellern 
sind Ludwig Hirschfeld, Felix Saiten, Julius Bauer, Paris 
Gütersloh, Holzer, Lengyel und Galsworthy anzuführen. Be¬ 
sonders groß ist die Zahl der Operettenkomponisten, die zu 
Ischls treuen Gästen der letzten Dezennien zählen, an 
der Spitze Franz Lehär, dessen Operetten „Die lustige 
Witwe", „Das Fürstenkind" und „Eva" im sogenannten 
Meyerbeerstöckl des alten Lidl-Hauses an der Esplanade 
(wo Meyerbeer durch viele Sommer gewohnt hatte) 
komponiert wurden. Lehär kaufte vor einigen Jahren 
die ehemals Fürst Sagansche Villa am Stelzhamer-Kai, wo 
er bis heute wohnt, Leo Ascher, Leo Fall, Oskar Straus, 
Emmerich Kaiman sind die übrigen Operettenvertreter. 
Selbstverständlich ^ fehlen auch die Librettisten Brammer, 
Grünwald, Buchbinder, Welisch usw. nicht. 
Zu den letzten theatergeschichtlichen Ereignissen zählt 
die erste Freilichtaufführung des „Weißen Rößl", welches in 
Ischl einst von O. Blumenthal geschrieben wurde, auf der 
Kaiserinsel. An der ausverkauften Vorstellung, in der Betty 
Fischer die Hauptrolle spielte, nahmen tausend Personen 
teil. Diese Vorstellung, die unter drohendem Ischler Ge¬ 
witterhimmel im August 1933 stattfand, legte ein Zeugnis 
ab, daß Josef Jarnos Plan, aus Ischl den prädestinierten Fest¬ 
spielort der österreichischen Operette zu machen, gerecht¬ 
fertigt war. Der klassische Theaterboden Ischls lockt nun 
auch die Filmregisseure an die Ufer der Traun und Ischl 
und ließ hier die Filme „Audienz in Ischl" und „Unser 
Kaiser", mit dem Untertitel „Liebe bei Hof", erstehen. 
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