Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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PMrer zu gehorchen, keine Orte zu besuchen, wo nichtkathv- 
lischer Gottesdienst gehalten wurde, die an den letzten Unruhen 
beteiligten protestantischen Prediger anzugeben und die der 
katholischen Kirche entrissenen Güter wieder zurückzugeben. 
Darin bestand die Gegenreformation. Im Frieden von 
Lieben trat Kaiser Rudolf seinem Bruder, dem Erzherzoge 
Matthias, die Länder Ober- und Niederöfterreich, Mähren und 
Ungarn ab im Jahre 1608. Diesen brachten die Protestanten 
unter Führung des heimtückischen Erasmus Tschernembl, Herrn 
von Windeck und Schwertberg dahin, daß er die von ihnen 
gestellten Bedingungen unterzeichnete, worauf sie ihm als Lan¬ 
desfürsten ihre Huldigung leisteten. Nun war Ruhe eingetreten; 
wurde jedoch bald wieder unterbrochen durch das Passauer 
Kriegsvolk, welches die Herrschaft Rudolfs gegen Matthias 
in Ober- und Niederösterreich wieder herstellen sollte: 1610 
fiel Oberst Ramee mit 12.000 Mann von Passau her in 
Oberösterreich ein, begab sich nach Kirchdorf und wollte über 
Klaus und Windischgarsten in Steiermark eindringen. Der 
Paß von Klaus wurde jedoch von den Gebirgsbewohnern auss 
heftigste verteidigt und so trat Ramee den Rückzug an. 
Im Jahre 1619 folgte Kaiser Ferdinand II. bis 1637. Der¬ 
selbe war ein unversöhnlicher Gegner des Protestantismus und 
fand vorläufig m Oberösterreich keine Anerkennung. Im Traun¬ 
viertel leitete den Aufstand Herr Karl von Jörger. Der letzte 
Termin, der vom Kaiser zur Leistung der Huldigung bestimmt 
war, ist ohne erfolgter Huldigung abgelaufen. 
Den Widerstand brach Herzog Maximilian von Bayern. 
Am 20. August 1620 leisteten die Stände die verlangte Hul¬ 
digung. Statthalter wurde damals Graf Herberstorf; Ober¬ 
österreich blieb von 1620—1628 unter bayrischer Verwaltung 
>624 wurde am 4. Oktober der kaiserliche Erlaß verkündet 
welcher bestimmte, daß in acht Tagen alle protestantischen 
Prediger und Schullehrer das Land zu verlassen haben; 1625 
wurde eine eigene Reformationskommission eingesetzt, bei welcher 
sich Graf Herberstorf befand. Derselbe verkündete am 10. Oktober 
1625 das Reformationspatent des Kaisers und begann die 
Durchführung desselben. Da erhob sich unerwartet im Mai 
1626 ein allgemeiner Aufstand, der zweite Bauernkrieg ge-