Volltext: 'Leonstein'

— 52 — 
ständischen Truppen Gotthard von Starhemberg, welcher die 
Hauptunruhestifter mit dem Tode bestrafte, wieder hergestellt. 
Hiebei soll auch, wie man erzählt, Jakob Streun den Tod ge¬ 
funden haben. 
Auch im Steyr-, Enns- und Kremstale erhoben sich die 
Bauern unter Anführung des Wirtes Täsch von Pettenbach 
und des Oekonomen Hans Salig zu Weißkirchen bei Wels. 
Diese Aufständischen wollten an dem Burggrafen und an den 
Bürgern von Steyr blutige Rache nehmen und schlugen ant 
1. Dezember 1596 vor Steyr ihr Lager auf. Die große Kälte 
und der Mangel an Lebensmitteln nötigte die Bauern schon 
nach fünf Tagen zum Abzüge. Am 8. Mai 1597 erfolgte das 
Rudolfinische Jnterimale, welches das künftige Verhältnis 
zwischen Herrschaften und Untertanen einstweilen regeln sollte. 
Nun begann die Gegenreformation praktisch durchgeführt 
zu werden. Ein kaiserliches Patent vom 8. August 1598 be¬ 
stimmte, daß die protestantischen Prediger an allen Orten, wo 
sie nicht gesetzlich geduldet seien, entfernt werden müssen und 
daß der Landeshauptmann die Gegenreformation in alten 
Vierteln des Landes vorzunehmen habe. 
In der Gegend von Kirchdorf waren damals die Prediger 
Goldner, Rieder und Leitmizer beschäftigt. Diese wurden be¬ 
hördlich aus Kirchdorf entfernt, aber von der Bauernschaft 
aufgenommen. Für den Georgenberg wurde 1598 ein prote¬ 
stantischer Prediger aufgenommen, mußte jedoch bald auf das 
Schloß Pernstein übersiedeln. 
In Leonstein waren zu gleicher Zeit angestellt die Pa¬ 
storen: 
Tobias Gimdol . . 1591—1593 
Isaak Hofmandl . . 1593—1617 
Kaspar Schrank . . 1618—1621 
Von 1621—1623 war Leonstein unbesetzt. 
Im Jähre 1598 reisten der Landeshauptmann Hans Jakob 
Löbl und der kaiserliche Kommissär Paul Garzweiler, begleitet 
von Truppen, im Lande herum, und gaben die einzelnen Kirchen 
den rechtmäßigen Schutzherren zurück, welche für die Wieder¬ 
einsetzung katholischer Pfarrer sorgen mußten. Alle Mitglieder 
einer Pfarrgemeinde mußten sich verpflichten, ihrem neuen
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.