Volltext: 'Leonstein'

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Und in die Rechte schnelle 
Dem Aermsten drückt er 
Die Ehrengabe 
Und der — sah überselig 
Ihm nach, bis er verschwand. — 
O reicher Invalide, 
O reiches Vaterland! 
Leonstein, die Raubritterburg, war durch Feuer und 
Menschenhände zerstört. Man könnte dem Buchstaben nach 
sagen: 
Was geschehen ist vergangen! 
Doch ging es leuchtend nieder, 
Leuchters lange noch zurück. 
Da sich bei der Belagerung und Beschießung der Burg 
Wigbert besonders hervorgetan hatte, empfing derselbe von des 
Herzogs eigener Hand in der Schloßkapelle zu Steyr den 
Ritterschlag. 
Die Rohrer wollten nun wegen der Zerstörung ihrer Feste 
Rache nehmen. Sie rüsteten sich zu neuem Kampfe, besonders 
zogen sie andere Ritter in ihren Bund. Für den Herzog jedoch 
kämpften der Bischof von Freisingen, die Herrn von Walsee 
und Eberhard von Kapelln; die Nadler und Steinbecke standen 
auch auf dieser Seite oder hatten eine eigene Fehde mit beit 
Rohrern; überall war Kampf und Plünderung. Viele wurden 
auf beiden Seiten getötet und gefangen genommen. Endlich 
nahte der Kampf seinem Ende. Wolfgang der Rohrer, welcher 
dabei nicht tätig gewesen war, trat zuerst mit dem Herzoge 
m ein besseres Verhältnis.- Er übertrug ihm seinen angeerbten 
Anteil an der nicht lange zuvor niedergebrannten Feste und 
die dazu gehörigen Güter gegen eine Summe von 2500 Pfund 
Wienerpfennige. Darüber stellte er am 13. März 1392 die 
Urkunde aus. Die Feindseligkeit der Brüder Matthäus und 
Andreas dauerte jedoch noch fort; sie schienen sogar die 
Mächtigeren gewesen zu sein und standen lange unüberwunden 
da. Der Herzog ließ es sich gefallen, den Streit durch beider¬ 
seits gewählte Schiedsrichter zu entscheiden. Diese taten den 
Ausspruch am 27. November 1392: „Der Herzog nehme die 
Rohrer wieder in seine Gnade auf, erhalte Leonstein mit allem,
	        
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