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NM 32 — 
ritter von Rohr, muß fallen, das sind wir dem Lande schul¬ 
dig", drückte dem Wolfgang die Hand und ritt im Galopp 
gegen Leonstein. Die Kanonen donnerten gegen die Burg Leon¬ 
stein. Doch Wigbert war unwillig; der Platz der Geschosse war 
nicht gar günstig; denn bis die Kugeln oben anlangten, hatten 
sie ihre Kraft bereits verloren. 
Nun entdeckten Wigbert und Hauptmann Haderer einen 
Höhepunkt, von welchem aus sie die Burg unter sich hatten; 
von hier aus rief Wigbert jubelnd: „Rohrer, du hast dein 
Rohr gefunden. Leonstein — Habsburg ist dir über!" 
Herzog Albrecht war von Steyr wieder bei seiner Streit¬ 
macht angelangt. Es verbreitete sich bald die Kunde, daß mitten 
in der Stadt Steyr mehrere Personen neuerdings durch Rohrer 
gefangen genommen und fortgeschleppt wurden. Dadurch wurden 
die Kämpfer des Herzogs erbittert, ihr Mut wurde gesteigert 
und ihr Geist erfindungsreicher. 
Mit aller Anstrengung und mit unsäglicher Mühe wurden 
die Geschosse auf den Rabenstein, gegenüber der Burg, hinauf¬ 
geschleppt. Von da nun, vom Rabensteine aus, hatte man die 
Burg mit Erfolg zu beschießen begonnen. Die berstenden 
Mauern (viele Mauern jedoch leisteten Widerstand) wurden 
von den Belagerern erstürmt. 
Hört ihr die Büchsen knallen, 
Hört ihr dort an dem Hag 
Das letzte Hurrah schallen? 
Ja, unser ist der Tag! 
Behüt' euch Gott, Kam'raden! 
Mich traf ein schwerer Schuß; 
Mag mir der Himmel gnaden, 
Weil ich nun sterben muß! 
Hier unter meinem Herzen, 
Da schlug die Kugel ein, 
Bald grabt ihr meine Schmerzen 
Mit mir in Leonstein ein 
„Halloh, Kam'rad, sprich, lebst du noch?" 
„Ich lebe!" hallt es leise. 
„Er lebt! hurrah, er lebe hoch!" 
Schallt's im Soldatenkreise.