Volltext: 'Leonstein'

und wurden Pfarren errichtet. Olsburg ist sicher die erste 
Seelsorgestation für eine weite Gegend gewesen; dies Olsburg 
ist jedenfalls an der Stelle des heutigen Kirchdorf gewesen. 
Die Pfarre Kirchdorf umfaßte die ganze Landschaft von Wart¬ 
berg bis Spital am Pyhrn. — Eine Kirche, wird schon früh¬ 
zeitig an der Grabstätte des heiligen Florian erwähnt; als 
Kloster erscheint St. Florian in den Urkunden des 9. Jahr¬ 
hundertes. 
Schon vor 983 stand eine Kirche in Garsten; diese musste 
an die alte Hauptkirche in Sierning den Zehent abstatten; 
1080 war jedoch Garsten eine unabhängige Pfarre geworden. 
Sie umfaßte die Gegend zwischen dem oberen und unteren 
Ramingbache, zwischen der Enns und Steyr bis zum Retten- 
bache bei St. Pankraz. 
Der erste Markgraf aus dem Stamme der steirischen 
Ottokare faßte 1082 den Entschluß, in der Nähe seiner Burg 
ein Kloster zu erbauen. Er machte daher mit Bischof Altmann 
von Passau den Vertrag oder einen Tausch, wonach er ihm die 
Pfarre Behamberg im Lande unter der Enns übertrug und 
dafür die Pfarre Garsten erhielt. 1082 begann er den Bau 
des Klosters zu Ehren der heiligen Maria und setzte Kleriker 
dahin. Ottokar VI. (IV.) entschloß sich, Benediktinermönche nach 
Garsten zu bringen. In dieser Angelegenheit mit dem Abte 
Hartmann von Göttweih unterhandelnd, setzte er es durch, daß 
der nunmehr mit der Oberleitung des Garstner Klosters be¬ 
traute Abt Hartmann mehrere Mitglieder seines Stiftes nach 
Garsten schickte und zwar im Jahre 1107; ihr Prior hieß 
Wirnto (Pritz, Geschichte der Stadt Steyr). Als Wirnto zum 
Abte von Formbach gewählt wurde, folgte der berühmte Berthold, 
aus dem Geschlechte der Grafen von Würtenberg, verwandt 
niit den Babenbergern und Ottokaren, welcher erster Abt von 
Garsten wurde. Die Mönche von Garsten beschäftigten sich nicht 
bloß mit der Seelsorge in den rauhen Berggegenden und Wald¬ 
schluchten zwischen der Steyr und der Enns, sondern sie legten 
selbst Hand an bei der Urbarmachung des Bodens, rotteten 
Wälder aus, so daß Felder und Wiesen an die Stelle der 
dichten Waldungen traten, Dörfer und Wohnungen sich da 
erhoben, wo früher nur eine Wildnis war.
	        
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