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turne den zähesten Widerstand entgegengesetzt. Doch geräuschlos
auch als Soldaten und Händler waren die Verkünder des
Christentums gezogen.
Die Verfolgung, welche Diokletian über die Bekenner des
Christentums verhing, läßt seine Ausbreitung in diesen Ge¬
bieten plötzlich in Helles Licht treten. Christen gab es im norischen
Uferlande in und um das große Lager Lauriakum; eben der
Veteran Floriauus ist es, der als das erste Opfer mit vierzig
anderen fällt (4. Mai 304). Im Innern Norikums, im Salz¬
burgischen, tritt Maximilianus als Bekenner auf, dem zu Ehren
der herllge Rupert (um 700) ein Kloster zu Bischofshofen im
Pougan gründete. Es gab Christen auch in Carnuntum. In
Poetovio bestand eine christliche Gemeinde, deren Bischof
Viktorinus den Zeugentod starb, nicht minder in Siscia, das
seinen Bischof Quirinus in die Fluten der Save stürzen sah;
christliche Steinmetze arbeiteten in den kaiserlichen Marmor-
brüchen von Sirmium. Eben ihr Tod (f 8. November 294)
eröffnete die Verfolgung im Donaugebiete. Doch noch immer
galt auch der Mithrasdienst. Die im Jahre 307 am 11. No¬
vember in Carnuntum versammelten Monarchen, unter denen
sich auch der erste christliche Kaiser Constantinus als Cäsar
befand, hatten das Mithräum dem unbesiegten Sonnen¬
gott Mithras, dem Gönner ihrer Herrschaft, wieder her¬
gestellt.
Aber mit dem Siege an der Milwischen Brücke war die
entscheidende Wendung gekommen und frei entwickelte sich nun
auch die Organisation der Kirche. Sirmium ist als kirchliche
Metropole des westlichen Jllyrikums anerkannt worden. Eben
um die Mitte des 4. Jahrhunderts schmückten die Christen von
L-opianae ihre Grabkammern mit Malereien im Geschmacke
der römischen Katakomben; aus der pannonischen Savaria ging
als Sprößling einer Kriegerfamilie der heilige Martinus hervor
(geboren 335).
Die Markomannenkönigin Fritigil stand im Briefwechsel
mit Ambrosius, dem Bischöfe von Mailand, von dem sie im
christlichen Glauben unterrichtet zu werden wünschte; er schickte
ihr auch einen von ihm verfaßten Katechismus. Später reiste
Fritigil nach Mailand, um den Ambrosius zu besuchen; dieser
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