Volltext: 'Leonstein'

sauer und dessen Sohn Sattner. Im Winter gehen viele Holz¬ 
fuhren. 
Am Hambaume übernimmt der Hansbauer, mit Schreib¬ 
namen Kimbacher, ein ausgedehntes Holzfnhrwerk und vergibt 
auch teilweise dasselbe an Nachbarn, wie an Mörtl, Rinnerberger, 
Hintereker und Steyrhofer. Der Besitzer des Mittereckergutes 
übernimmt gleichfalls Fuhrwerke für sich allein. Im Tale nimmt 
sich um Holzfuhren für den Winter, z. B. aus dem Heindl- 
bachtale oder aus anderen, jedoch für Pferde nicht unzugäng¬ 
lichen Platzen an Herr Alois Schlader, Gastwirt und Reali- 
täten-Besitzer hierorts, welcher seinen Nachbarn Anteile zu¬ 
kommen läßt, wie dem Bauernwagner, Thaller rc. 
Manches Fuhrwerk beansprucht auch der Eisbedarf und die 
Deckung desselben. Eisfuhren haben öfter übernommen die Bauern 
im Tale: Zehetner, Koller, Kotbauer, Mödl, Hansmann rc. 
Bei den Wasserwerken an der Steyr beansprucht das 
„Holzausmenn" viele Arbeitskräfte. Das Holz liegt ange¬ 
schwemmt am Holzrechen; einzelne Stämme werden an's Ufer 
gebracht; die Rutschbahn, nämlich eine breite, mit kleinen Holz¬ 
balken, die quer über die Straße gelegt und befestigt sind, 
hergestellte Bahn, reicht in das Wasser hinein; auf der Rutsch¬ 
bahn kommt ein Pferdegespann ganz nahe und einige Stämme 
oder Prügeln werden mit Ketten festgemacht und von den 
Pferden bis zum bestimmten Holzlager emporgezogen. Ein großes 
Werk kann 16.000 bis 20.000 Holzbloch im Jahre verarbeiten. 
Noch sei hier, weil bei den Sensenwerken vergessen wurde, 
die „Abkehrwoche" erwähnt. Zu Johannis, also am 24. Juni, 
geben die Sensenwerke hier acht Tage frei und ist die Arbeit 
eingestellt; an anderen Orten zu Jcllobi. 
In diesen acht Tagen muß das Werk untersucht und 
alles Schadhafte ausgebessert werden. In der Abkehrwoche sind 
demnach alle Zimmerlente, Maurer, Tischler, Sattler rc. in 
den Werken beschäftigt. „Abkehrwoche": dieser Name rührt 
daher, weil das Wasser abgekehrt wird, nämlich abgewendet, so 
daß kein Wasser durch das Werk fließt, alles Wasser nur im 
Flußbette abfließt. 
Schließlich haben die Binder viel Arbeit in der Brauerei, 
wie Wallerberger und auch in den Sensenwerken, z. B. Bades
	        
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