Volltext: 'Leonstein'

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rassig sein. Den Vorzug zur Aufnahme haben in erster Linie 
die Tiere der Zuchtstationsbesitzer oder der Mitglieder einer 
Viehzuchtgenossenschaft. Auf diesen Alpen findet das Vieh eine 
ausreichende Ernährung und gute Beaufsichtigung. Der Auf¬ 
trieb des Viehes erfolgt je nach günstiger Witterung am 20. Mai 
bis 1. Juni. Im ganzen werden 90 bis 100 Stück Vieh auf¬ 
genommen. Anmeldungen mit der Angabe über Alter, Rasse 
und eventuelle Trächtigkeit sind an den oberösterr. Landes¬ 
kulturrat in Linz zu richten. 
Die eine Alpe liegt in der Gemeinde Michldorf bei Kirch¬ 
dorf, die andere in der Gemeinde Rosenau am Fuße des Pyhrn 
bei Windischgarsten. Schon im ersten Jahre wurde auf beiden 
Almen die gestattete Anzahl zu 50 Stück Jungvieh ans getrieben: 
auf die Alm in der Gemeinde Michldorf gegen Ende Mai; 
auf die Alm in der Gemeinde Rosenau, Weinmeisteralpe ge¬ 
nannt, am 7. Juni. Zeitungen brachten über den letzten Auf¬ 
trieb folgenden Bericht: Am 7. d. M. hat der Austrieb von 
Jungvieh auf die vom Landeskulturrate gepachtete Weinmeister- 
alpe stattgefunden. Das Vieh wurde auf dem Bahnhöfe in 
Windischgarsten ausgeladen und in zwei Partien durch den 
Markt getrieben. Die erste Partie zeigte Prachtexemplare der 
Montafoner, Simmentaler und der Pinzgauer Rasse. Die 
zweite Partie bestand aus guten Tieren vom Murboden, denen 
man jedoch den weiten Transport anmerkte. Von den 55 Tieren 
kamen nämlich 30 aus dem Bezirke Pregarten und es wird 
diesen schlechtgenährten Mühlviertler Rindern die prächtige 
Alpenweide, auf der nach dem anhaltenden Regenwetter reichliches 
Futter vorhanden ist, jedenfalls von großem Nutzen sein. Die 
übrigen Tiere sind aus dem Bezirke Wels, fünf aus dem Vieh¬ 
stande des Marktes. Die Weinmeisteralpe liegt in der Gemeinde 
Rosenau am Fuße des Pyhrn. Das Weidegebiet wurde durch 
Drahtzäune eingefaßt und obliegt die Aufsicht und Wartung 
der Tiere einem vom Landeskulturrate hiezu bestellten tüchtigen 
Ehepaare. Diese Aktion der genannten Körperschaft, nämlich 
die Pachtung einer Alpenweide, ist als Versuch zur Hebung 
der Rindviehzucht auf das lebhafteste zu begrüßen. Sie versetzt 
dadurch die Landwirte in die Lage, ein kräftiges, gesundes Vieh 
heranzuziehen und erspart große Summen Geldes, die sonst 
„Leonstein". 13
	        
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