Nun überließ er die Regierung der österreichischen Länder
seinen Söhnen Rudolf, Friedrich dem Schönen und Leopold,
denen er auf dem Reichstage zu Nürnberg die Belehnung er¬
teilte; doch behielt sich Albrecht das Oberauffichtsrecht vor; 1308
wurde Albrecht I. in der Schweiz ermordet. Im Jahre 1307
war bereits der Bruder Rudolf gestorben und es führte Friedrich
der Schöne die Regierung von 1308—1330. Fortwährende
Kämpfe und Streitigkeiten mit Bayern schädigten während
dieser Regierungszeit den Wohlstand unseres Vaterlandes.
Friedrich starb im Jahre 1330 und fand seine letzte Ruhe¬
stätte in der von ihm gestifteten Karthause Mauerbach bei Wien.
Nun folgte Albrecht II. und führte mit seinem Bruder
Otto dem Fröhlichen, welcher 1339 starb, gemeinschaftlich die
Regierung, hernach allein bis 1358. Albrecht hat auch den
Beinamen der „Lahme". Bei seinem Regierungsantritte suchte
ihn eine Partei zu vergiften; das Leben wurde gerettet, aber
Albrecht blieb bis an sein Lebensende an Händen und Füßen
gelähmt. Die Stadt Steyr wie auch Enns, Linz und andere
Orte erhalten für die Hebung des Handels und der Industrie
wichtige Rechte.
Unter ihm fiel Kärnten nach dem Erlöschen des Mannes-
stnmmes des herzoglichen Hauses wieder an die Habsburgische
Ländermasse zurück, jedock war hierüber ein Krieg mit dem
Böhmenkönig Johann entbrannt, der durch den Friedensschluß
zu Enns, 1336, beigelegt wurde. In seine Regierungszeit fallen
manche ungünstige und unglückliche Jahre; zwischen 1336 und
1338 waren die zahllosen Scharen der Wanderheuschrecken;
1347 war so kalter Frühling, daß Getreide und Wein nicht
gedeihen konnten; 1348 und 1349 waren Erdbeben; 1349 war
auch die Pest oder der schwarze Tod stark verbreitet.
Am 25. November 1355 gab Herzog Albrecht ein Haus¬
gesetz, nach welchem die österreichischen Länder gemeinschaftlich
und ungeteilt bleiben und von dem ältesten Sohne im Namen
der übrigen verwaltet werden sollten; 1358 starb er und wurde
in der Karthause zn Gaming bestattet. Rudolf IV. der Stifter
regierte von 1358—1365. Dieser widmete große Aufmerksamkeit
dem Münz- und Steuerwesen und führte 1359 eine allgemeine
Steuer in den österreichischen Ländern, das Ungeld, ein. Im Jahre