Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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in der leibnizischen Philosophie das Jdentitätsprincip der Mona 
dologie, welches Seele und Körper in Eines setzt, mit der dua 
listischen Denkweise, die Seele und Körper trennt und durch ein 
Drittes verbindet. Wollen wir beide in ihrem speculativen Werthe 
unterscheiden, so gehört jenes Jdentitätsprincip dem esoterischen, 
dieser dualistische Verstand dem exoterischen Geiste der leibnizischen 
Philosophie an. Der exoterische Geist will begreiflich machen, 
was der esoterische als ursprüngliche Einheit erkennt. Die be 
greiflich gemachte Einheit ist eine zusammengesetzte, abgeleitete, 
die eben dadurch den Charakter der Ursprünglichkeit und der Ein 
heit verliert. So wird die Monade, der Begriff der Individuali 
tät, die ursprüngliche Einheit von Seele und Körper in ihre Fac- 
toren zerlegt und daraus ein Product zusammengesetzt, das na 
türlich kein organisches Ganzes, keine Individualität, keine Mo 
nade mehr ist. 
Diese Auflösung oder vielmehr diese Veräußerung erfährt 
die leibnizische Philosophie in Christian Wolf, während die 
eigentliche Lösung ihrer Widersprüche und damit die Grundle 
gung eines wahrhaft neuen Princips in der Philosophie erst ein 
treten konnte, nachdem der Geist der leibnizischen Lehre in seinem 
exoterischen wie esoterischen Charakter vollkommen entwickelt und 
ausgebildet war. 
2. Lcibniz und Kant. 
Unsere Kritik hat gezeigt, daß unter der Bedingung der 
Monaden eine klare und deutliche Erkenntniß der Dinge nicht 
möglich ist; daß die Monadenkräfte, so sehr sie darnach streben, 
nicht im Stande sind, das Problem der Erkenntniß wirklich zu 
lösen. Hier entdeckt sich die mangelhafte Voraussetzung der leib- 
nizischen und überhaupt der dogmatischen Philosophie. Um die-
	        
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