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habe ich auch oft mit den Bischöfen von Neustadt und Meaur,
mit Pelisson und Andern über Religionsstreitigkeiten verhandeln
müssen." Gleichzeitig beschäftigen ihn noch der Plan der Theo-
dicee und die Reform des römischen Gesetzbuchs.
So ist es unmöglich, daß Leibniz sein System ohne Unter
brechung in einer vollendeten, durchgearbeiteten Form ausführt.
Die meisten Schriften sind gleichsam jede wieder ein neuer Ver
such des ganzen Systems, dargestellt unter einem besondern Ge
sichtspunkt. Wie nach dieser Philosophie jedes Ding in der Na
tur das Weltall repräsentirt, so spiegelt jede Schrift in ihrer
Weise das ganze System. Die leibnizische Philosophie ist nicht,
wie der Spinozismus, ein einziger großer Krystall, sondern sie
besteht in vielen, verschieden geschliffenen Spiegeln, deren jeder
dasselbe Bild bald in größerem, bald in kleinerem Maße zurück
strahlt.
7. Heroisehe Arbeitskraft.
Aber selbst in dieser fragmentarischen Form hätte Leibniz
unmöglich so Unermeßliches leisten können, wäre nicht sein Genie
unterstützt worden von einem unbeugsamen Fleiße und einer See
lenstärke, welche die Probe des Heroismus bestanden hat. Die
Bedürfnisse der Natur, Krankheit und die peinlichsten Schmerzen
konnten den in angestrengter und rastloser Arbeit begriffenen Geist
nicht besiegen. Er vergrößerte geflissentlich das körperliche Leiden,
indem er seine Schmerzen durch gewaltsame Mittel unterdrückte,
um sie im Augenblicke, wo er arbeitete, erträglicher zu machen.
Sein Secretär Eckhart, welcher die ersten Lebensnachrichten von
Leibniz aufgezeichnet hat, erzählt: „er studirte in einem hin und
kam oft in einigen Tagen nicht vom Stuhle. Ich glaube, daß
sich davon am rechten Beine eine Flurion oder offener Schaden