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die Naturerscheinungen nach dem Gesetze der Causalität erklären
d. h. mit andern Naturerscheinungen verknüpfen; die Methode
der Erfahrung dagegen für analytisch (inductiv), weil sie vom
Einzelnen fortschreitet zum Allgemeinen.
Wir sind es Leibniz schuldig, sein oberstes Denkgesetz gegen
die Angriffe und Mißverständnisse zu schützen, die seit Hegel und
der von ihm begründeten Logik Sitte geworden sind. Man hat
gesagt, der Satz des Widerspruchs erlaube nur das einzige Ur
theil A = A, und wie dieses Urtheil augenscheinlich leer und
nichtssagend sei, so rücke man eben mit jenem Denkgesetze nicht
von der Stelle. Das ist falsch. Man darf nach dem Denkge
setze der Identität auch urtheilen: A — a, b, c, d, e . . . ,
d. h. A ist gleich der Reihe aller seiner Merkmale. Jedes Glied
dieser Reihe bedeutet ein Prädicat von A, und damit enthält jene
Formel eine Reihe verschiedener Urtheile, die alle von dem Satze
der Identität abhängen. Auch dürfen wir in Leibniz' Geiste nicht
unbedingt einräumen, was man unbedingt eingeworfen hat, daß
sich das Denkgesetz der Identität mit dem Entwicklungsproceß
der Dinge nicht vertrage. Leibniz wenigstens hat beide gleich
mäßig behauptet, und er muß nothwendig den Satz der Identi
tät in einem Verstände gedacht haben, welchem der Begriff der
Entwicklung nicht zuwiderläuft. Jedes Ding entwickelt, was in
ihm liegt. Von dieser Wahrheit ist Leibniz so sehr überzeugt,
daß sie den Mittelpunkt seiner Philosophie ausmacht. Aber jedes
Ding entwickelt auch nur, was in ihm liegt: es entwickelt nur
sich selbst, und insofern vollzieht jeder Entwicklungsproceß ein
analytisches Urtheil, welches mit dem Satze A=A übereinstimmt.
Der Widerspruch mithin, welchen Leibniz durch sein Denkgesetz
für unmöglich erklärt, ist nicht der naturgemäße, der in jeder
Entwicklung, jeder Bewegung, jedem Werden vorkommt, son-