Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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gründet sich auf nothwendige oder ewige Wahrheiten, wie die 
Wahrheiten der Logik, Arithmetik, Geometrie, die eine zweifel 
lose Jdeenverknüpfung und unfehlbare Schlüsse bewirken. Die 
Individuen, welche jene Combinationen nicht einsehen, nennen 
wir Thiere (betes); diejenigen aber, welche die nothwendigen 
Wahrheiten erkennen, sind im eigentlichen Sinne des Worts die 
vernünftigen Individuen, und ihre Seelen heißen Geister. Diese 
Seelen sind der Reflexion und Selbstbetrachtung fähig, und die 
ses vermögen befähigt sie zur Wissenschaft lind demonstrativen 
Erkenntniß*)." 
2. Sinnlichkeit und Vernunft. 
Die sinnliche Erfahrung also hat der Mensch mit dem Thiere 
gemein, die Vernunfterkenntniß hat er voraus. Da nun die be 
schränkte oder sinnliche Vorstellung den elementaren Zustand der 
Seele, gleichsam deren erste Gewohnheit ausmacht, so bleibt das 
menschliche Leben in den meisten Individuen und in den meisten 
*) Princ. de la nat. et de la gr. Nr. 5. Op. phil. pg. 715. 
Vgl. Monadol. Nr. 26, 27. Les hommes agissent comme les 
betes en taut que les consecutions de leurs perceptions ne se 
fönt que par le principe de la memoire, ressemblans aux me- 
decins empiriques, qni ont une simple pratique 
Sans theorie, et nous ne sommes qu’ empiriques dans les 
trois quarts de nos actions. Par exemple, quand on s’attend, 
qu’il y aura jour demain, on agit en empirique par ce que 
cela s’est toujours fait ainsi jusqu’ici. II n’y a que l’astronomie, 
qui le juge par raison. Mais la connaissance des verites ne- 
cessaires et eternelles est ce qui nous distingue des simples ani- 
maux et nous fait avoir raison et les Sciences, en nous elevant 
ä la connaissance de nous meines et de Dieu. Et c’est ce qu’on 
appelle en nous ame raisonnable ou esprit. Monad. Nr. 28, 29. 
Op. phil. pg. 707.
	        
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