Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

Neuntes Capitel. 
Der menschliche Geist. 
I. 
Die Natur des Geistes. 
1. Seele und Geist. 
In der harmonischen Weltordnung, die von dem Gesetze 
der Continuität beherrscht wird, entfaltet sich der Spielraum des 
menschlichen Daseins auf einer mittlern Stufe, begrenzt dies 
seits durch das niedere Leben der Thiere, jenseits durch das höhere 
der Genien. Zwischen diesen Grenzen liegt der Schauplatz, wel 
chen die Menschheit im Universum einnimmt und den in einer auf 
steigenden Laufbahn die Kraft der menschlichen Individualität 
durchmißt. Sie beginnt mit dem dunklen Seelenleben, welches, 
in sinnliche Vorstellungen versenkt, der Thiersele am nächsten 
verwandt ist, und sie erhebt sich in dem stetigen Stufengange 
fortschreitender Aufklärung zu einer deutlichen Erkenntniß der 
Dinge oder zur Idee der Weltharmonie. Jede Monade ist ein 
Individuum, welches sich entwickelt. Die Entwicklung der 
menschlichen Monade besteht darin, daß sie aus dem bewußt 
losen Leben das bewußte, aus der Vorstellung die Erkennt 
niß, aus der Seele den Geist entbindet und vom Thiere zum 
Genius fortstrebt. In dieser Entwicklung allein erschöpft sich 
Bischer, Geschichte der Philosophie II. — 2. Auflage. 33
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.