Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Wir verstehen also unter der Harmonie, diesem höchsten 
Weltbegriffe der leibnizischen Lehre, das ursprüngliche und voll 
kommene Stufenreich der Dinge. Ursprünglich ist das Stufenreich, 
weil nicht ein Wesen aus dem andern hervorgeht, sondern von Ewig 
keit her die zahllose Fülle der Monaden besteht, deren jede einen 
eigenthümlichen Mikrokosmus ausmacht, deren jede unter ihrem 
Gesichtspunkte d. h. nach dem Maße ihrer Kraft das Universum 
vorstellt. Es ist vollkommen, weil es continuirlich fortschreitet 
und keine Zwischenreiche zuläßt, wo Stufen möglich wären, die 
in der Natur selbst fehlen. Auf dem Gesetz der graduellen Unter 
schiede beruht daher das Gesetz der Harmonie. Nachdem Lcib- 
niz in der Monadologie He graduelle Verschiedenheit der Mona 
den erklärt hat, fährt er fort: „nur so läßt sich mit der größt 
möglichen Mannigfaltigkeit zugleich die größtmögliche Ordnung 
d. h. die größtmögliche Vollkommenheit erreichen. Und Bayle 
kann keinen triftigen Grund gegen die Möglichkeit dieser Welt 
harmonie anführen, wonach jede Substanz in ihrer Weise das 
Universum vorstellt 
2. Die Harmonie als Naturgesetz. Einheit der 
Analogie und Continuität. 
Indessen genügt es nicht, bloß die Möglichkeit der Welt 
harmonie als unwiderlegbar hinzustellen, sondern es handelt sich 
contrainte dans les substances qu’au dehors et dans les ap- 
parences. ltepl. aux refL. de Bayle. Dp. phil. pg. 185. Syst, 
nouy. de la nat. Nr. 17. pg. 128. 
*) Monadologie. Nr. 58—-59. Op. phil. pg. 709. Vgl. 
Lettre ä Arnauld. Op. phil. pg. 107 —108. Syst. nouy. Nr. 14 
—15. Op. phil. pg. 127, 128. Principes de la nature et de 
la gräee. Nr. 12. Op. phil. pg. 717.
	        
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