Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

Siebentes Capitel. 
Die Lörperwelt. 
Alle Dinge sind Monaden, alle Monaden sind Mikrokosmen: 
dieser einfache Ausdruck faßt die bisherige Darstellung zusammen, 
welche zwischen dem Subject Ding und dem Prädicat Monade, 
zwischen dem Subject Monade und dem Prädicat Mikrokosmus 
die aufsteigende Reihe aller Mittelbegriffe in ihrer begriffgemäßen 
Ordnung auseinander legte. Jedes Ding ist Kraft, jede Kraft 
ist thätiges Subject oder einzelne Substanz d. h. Individuum oder 
Monade; jede Monade ist zugleich thätige und leidende Kraft, 
Form und Materie: sie ist als die Einheit beider formirte Ma 
terie, lebendige Maschine, beseelter Körper; jeder beseelte Kör 
per ist die Entwicklung eines Individuums, also die Vorstellung 
desselben, mithin die Vorstellung aller Individuen (Repräsentant 
des Universums) oder Mikrokosmus. 
Darin stimmen die Monaden alle überein, daß jeder einzel 
nen die Vorstellung des Ganzen inwohnt. Wie unterscheiden 
sich jetzt die Monaden? Denn daß sie verschieden sein müssen, 
behauptet der Begriff der Individualität, der jedem Wesen eine 
unveräußerliche Eigenthümlichkeit zuschreibt. Diese absolute Ei 
genthümlichkeit macht, daß nirgends in der Welt eine vollkom 
mene Gleichheit existirt, daß auch nicht zwei vollkommen gleiche
	        
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