Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

1 
414 
voller Pflanzen, wie ein Teich voller Fische. Aber jeder Zweig 
der Pflanze, jedes Glied des Thieres, jeder Tropfen seiner Säfte 
ist wieder ein solcher Garten, wieder ein solcher Teich. Und ■ 
wenn auch Erde und Luft zwischen den Pflanzen des Gartens 
oder das Wasser zwischen den Fischen des Leiches nicht Pflanze, 
nicht Fisch ist, so sind diese Zwischenreiche doch mit demselben 
Leben erfüllt, nur daß dieses Leben meistens zu fein ist, um un 
sern Sinnen wahrnehmbar zu sein. So giebt es nichts Rohes, 
Unfruchtbares, Todtes im Universum, kein Chaos, keine Ver 
wirrung, außer in der verworrenen Anschauung, wie etwa ein 
Teich erscheint, worin man aus der Ferne das verworrene Ge 
triebe der Fische wahrnimmt, ohne diese selbst zu unterscheiden*)." 
II. 
Das ursprüngliche Leben. 
1. Die Individualität des beseelte» Körpers. 
Keine Metempsychose. 
Weil jede Monade ein beseelter Körper ist, darum können 
die Seelen niemals getrennt von den Körpern gedacht werden 
noch umgekehrt die Körper getrennt von den Seelen. Diese sind 
ihrer Natur nach nie bloße Seelen oder reine Geister, wie bei 
Descartes; jene nie bloße Körper. Aber die Monade ist nicht 
% allein ein beseelter Körper, sondern sie ist vermöge ihrer Indivi 
dualität dieser beseelte Körper. Darum ist diese Seele nur 
mit diesem Körper vereinbar und wirklich vereinigt, und so 
wenig sie ohne Körper existiren kann, eben so wenig kann sie in 
- A 
*) Monadologie. Nr. 67, 68, 69. pg. 710. — Toute la na- 
ture est pleine de vie. Principes de la nature et de la gräce 
! Nr. I. pg. 714. 
C ' [
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.