Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Kräfte, die das Wesen jeder Monade ausmachen. Jede Monade 
ist demnach ein beseelter Körper. Jeder Körper ist ein mechani 
sches und jede Seele ist ein lebendiges Wesen: also ist jeder be 
seelte Körper eine lebendige Maschine. In der Maschine giebt 
es nur bewegende oder mechanische Kräfte; die Vermögen des 
Lebens dagegen sind gestaltend und zweckthätig: jede lebendige 
Maschine ist daher ein nach Zwecken bewegter Körper oder besteht 
in einem System zweckmäßiger Bewegungen. 
Wir können demnach den Begriff der Monade in folgenden 
Gleichungen aussprechen: Monade (Individuum) — leidende und 
thätige Kraft — Materie und Form (materia prima und ente- 
lechia prima) — Körper und Seele — beseelter Körper — le 
bendige Maschine — zweckmäßig bewegtes Ganzes. 
i. Die Seele als Zweck des Körpers. 
Wie verhält sich demnach die Seele zum Körper? Wie sich 
der Zweck verhält zu der Bewegung, die ihn ausführt. Da nun 
die Bewegung durch den Körper geschieht, so können wir sagen, 
die Seele sei der Zweck des Körpers oder die Absicht, in der sich 
die Maschine bewege. Wir fassen daher den leibnizischen Begriff 
der Seele genau im aristotelischen Verstände, wonach der Zweck 
des bewegten Körpers dessen Seele ausmacht. Wenn die Axt 
ein lebendiger Körper wäre, sagt Aristoteles, so wäre das 
Hauen ihre Seele; wenn das Auge ein Organismus wäre, so 
wäre das Sehen seine Seele. Also nicht jeder Zweck, dem ein 
Körper dienen kann, darf dessen Seele genannt werden. Weil 
nicht jede Bewegung, die ein Körper ausüben kann, in der eige 
nen Natur dieses Körpers begründet ist. Nicht was wir mit ei 
nem Körper bezwecken, sondern was vermöge seiner Natur jeder 
Körper selbst bezweckt, machtseine Seele: darum ist das Hauen
	        
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