Drittes Capitel.
Die Grundfrage der leibnizischen Philosophie.
Die Monade als Princip der Materie und Form.
i.
Die Kräfte der Monade als Bedingungen der
Natur.
I. Das Problem.
Wir sind mit Leibniz auf dem Wege der Jnduction empor
gestiegen zu den letzten Principien der Dinge, gleichsam zu den
Quellen der Naturphänomene, und nachdem wir hier den Stand
punkt kennen gelernt haben, welchen die leibnizischen Begriffe in
der Geschichte der Philosophie einnehmen, so werden wir jetzt aus
diesen Principien die bestimmte Welt- und Naturanschauung ab
leiten müssen. Damit sind unmittelbar zwei große Probleme ge
geben, deren Lösung die Hauptaufgabe der leibnizischen Meta
physik bildet. Der Gegenstand nämlich der Weltanschauung ist
die Weltordnung, und diese besteht in einem nothwendigen Zu
sammenhang der Dinge. Der Gegenstand der Naturanschauung
sind die Körper, und diese bestehen in ausgedehnter und theilba-
rer Materie. Wenn die Dinge nicht in nothwendigem Zusam
menhange mit einander verknüpft sind, so giebt es keine Welt als