Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Ideen ewige Formen sind, welche auf natürlichem Wege we 
der entstehen noch vergehen. Dari» ist er mit Aristoteles einver 
standen, daß seine Monaden gleich den Entelechien natürliche 
Kräfte sind, welche die Dinge bewegen und gestalten. So ist 
es der Begriff der Kraft, welcher nach allen Seiten die Eigen 
thümlichkeit der leibnizischen Principien erleuchtet: in dem Be 
griffe Kraft unterscheiden sich die leibnizischen Substanzen von 
den gleichnamigen Begriffen Descartes' und Spinoza's; in demsel 
ben Punkt unterscheiden sich die leibnizischen Formen von den 
Ideen Plato's und den substantiellen Formen der Scholastiker. 
III. 
Die leibnizische Philosophie als Universalsystem. 
Mit allen geschichtlichen Systemen verwandt, ist die leib 
nizische Philosophie doch vollkommen eigenthümlich. Was ist das 
Wesen der Dinge? Darauf antwortet sie mit dem Begriffe der 
Substanz, wie Descartes und Spinoza. Was ist die Substanz? 
Sie ist selbstthätige Kraft und besteht darum nicht in einem ein 
zigen Wesen, sondern in einer zahllosen Fülle von Substanzen: 
diese Entscheidung trifft den Spinozismus, und in dem Begriffe 
vieler Substanzen verbindet sich Leibniz gegen das System der 
All-Einheit mit Descartes. Was sind die vielen Substanzen? 
Sie sind nicht entgegengesetzte, sondern einmüthige Wesen: 
so verneint Leibniz die cartesianischcn Grundsätze und zugleich jede 
im Dualismus von Geist und Materie befangene Philosophie; im 
Begriffe der vielen, einmüthige» Substanzen verbindet er sich ge 
gen die dualistischen Systeme mit den Atomisten. Was sind diese 
Atome? Sie sind nicht materielle, sondern formelle Substanzen, 
sie sind nicht ewige Stoffe, sondern ewige Formen: unter diesem 
Gesichtspunkte widerlegt Leibniz die Atomisten und vereinigt sich
	        
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