Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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städter Theologen Fabricius schreibt Leibniz im März 1703: 
„die irenische Angelegenheit stockt dem Ansehen nach aller Orten, 
während andere Sorgen, andere Entwürfe die Höfe in Bewe 
gung setzen." 
0. Das collegii,,n irenicuin in Berlin. 
In demselben Jahr läßt der König von Preußen eine Art 
protestantischer Friedensconferenz in Berlin zusammentreten, ein 
„collegium irenicum“ unter dem Vorsitz des reformirten Bi 
schofs Ursinus von Bär; die anderen Mitglieder sind zwei re- 
formirte Theologen, Jablonski und der frankfurter Professor 
Strimesius, und zwei lutherische, der Probst Lütke und der 
geistliche Jnspcctor Winkler. Dieser letztere hatte im Geheimen 
dem Könige einen Unionsplan vorgelegt, der die Sache schnell 
zu Ende führen sollte. Er rieth dem Könige, die Union kraft 
seines Rechts als oberster Bischof mit einem Machtspruch durch 
zusetzen und die widerspenstigen Lutheraner der wittenbergischen 
Art zu unterdrücken. Dieser Plan wurde entdeckt und plötzlich 
unter dem Littet: „arcanum regium“ veröffentlicht. Die Lu 
therischen geriethen darüber in große Aufregung. Die evange 
lischen Landstände Magdeburgs baten die theologische Facultät 
von Helmstädt um ein Gutachten, wie sie in einem solchen Con 
flict zwischen Glaubens- und Unterthancnpflicht sich zu verhalten 
hätten. Und Leibniz selbst rieth den Helmstädter Professoren, sich 
gegen die Methode, die das „arcanum regium“ empfohlen hatte, 
zu erklären. 
7. U»io»shindernisse. 
Auch die Fürsten, auf deren Beihülfe der König von Preu 
ßen gerechnet und die sich zuerst auch dem Versöhnungswerke gün-
	        
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