Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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dm ernsten Willen der Brinon; die Aebtissin von Maubuisson war 
leichter zu beherrschen als die Schuhherrin von St. Cyr, so ent 
gegengesetzt auch im Uebrigen die Charaktere der beiden Frauen 
waren; denn die Aebtissin, wenn man nach ihrem Leben urthei 
len darf, hatte der Liebe ohne Tragödie den Vorzug gegeben vor 
der Tragödie ohne Liebe. Seitdem der Einfluß der Brinon in 
dem Kloster von Maubuisson herrschend geworden, bildete diese 
Abtei einen Mittelpunkt katholischer Missionsbestrebungen, und 
man suchte von hier aus die deutschen Reunionspläne, die in 
Hannover ihren Heerd hatten, im Sinn katholischer Zwecke zu 
beeinflussen. In dem mannigfaltig verschlungenen Gewebe der 
Reunionsversuche jener Zeit bildet der Verkehr zwischen Maubuis 
son und Hannover einen besonderen Faden, der sich durch jenes 
Gewebe hindurchzieht und den namentlich die Hand der Brinon 
fortspinnt. Zwei Bekehrungen sind bereits in dem pfälzischen 
Hause gelungen durch den Eifer der Anna Gonzaga. Jetzt soll 
die dritte versucht werden, die der Herzogin Sophie von Hanno 
ver, durch die man, wenn sie zum Uebertritt bewogen wird, auch 
deren Gemahl Ernst August zu bekehren hofft. Man kennt 
den Einfluß, den Leibniz auf die Herzogin hat; er ist der geistig 
bedeutendste Mann am Hofe von Hannover und die Seele der 
geselligen Kreise, welche die Herzogin in Herrenhausen um sich 
versammelt. So wird Leibniz selbst ein Ziel jener Bekehrungs 
versuche, die von Maubuisson ausgehen und denen die Brinon 
ihren ganzen Eifer widmet. 
6. Bossuet und Pellisso». 
Indessen würden diese weiblichen Missionsversuche bei wei 
tem so denkwürdig nicht sein, wenn nicht zwei bedeutende, unter 
einander und mit den Frauen im Kloster von Maubuisson be-
	        
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