Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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sprünglichen Absicht sollte diese Geschichte von den ältesten Zeiten 
herabgeführt werden bis auf die Gegenwart unter Ernst August. 
So hatte Leibniz den Plan des Werks nach seiner Rückkehr von 
der italienischen Reise gefaßt und nach diesem Maßstabe mochte 
er den ersten Entwurf im Jahre 1692 dem Kurfürsten vorgelegt 
haben. Später zog er den Plan in engere Grenzen und beschränkte 
die Ausdehnung des Werkes auf die fünf Jahrhunderte von Karl 
dem Großen bis zum Ende des welsischen Kaisers Otto IV (768 
— 1024). Seit seiner letzten Rückkehr von Wien (1714) arbei 
tete er unausgesetzt an diesem Geschichtswerk. Der erste Band war 
gegen Ende des Jahres 1715 druckfertig; doch wollte Leibniz mit 
der Herausgabe warten bis zur Bollendung des zweiten. Er hatte 
die Geschichte bis zum Jahre 1005, also dem vorgesteckten Ziele 
nahe geführt, als er starb. Man sollte meinen, daß die Regie 
rung die Veröffentlichung dieses von Leibniz hinterlassenen, der 
Landesgeschichte gewidmeten Werks mit demselben Eifer besorgt 
haben werde, als sie den Verfasser zur Fortsetzung gedrängt 
und wiederholt ermahnt hatte, diese Arbeit ja nicht zu verabsäu 
men. Jetzt geschah nichts, um das Werk, dessen Ausarbeitung die 
beiden letzten Lebensjahre Leibnizens unausgesetzt beschäftigt hatte, 
der Vergessenheit zu entziehen. So blieb es liegen, bis nach 
fast hundertdreißig Jahren Pertz diese „gereifte Frucht eines lan 
gen thatenvollen Lebens" herausgab.
	        
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