Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Bedingungen eingehen, die das deutsche Reich wieder in den Be 
sitz seiner natürlichen Grenzen bringen und Frankreich nöthigen, 
Straßburg und den Elsaß wieder herauszugeben. Wird der 
Friede in Rastadt ohne diese Bedingungen geschlossen, so finden 
sich Kaiser und Reich nach einem glorreich geführten Kriege zu 
rückversetzt auf den Fuß des Friedens von Ryßwick, und ihre 
Lage ist hoffnungsloser und elender als je. Denn so lange die 
spanische Successionsfrage nicht gelöst war, konnte man die Er 
folge Frankreichs für unsicher ansehen und von dem Kriege, der 
kommen mußte, die Wiederherstellung hoffen. Mit der Entschei 
dung der spanischen Frage im Frieden von Rastadt ist auch diese 
Hoffnung gescheitert*). 
13. Die hannöver'sche Successioiissrage. 
Ker von Kersland. 
Uebrigens kommt zu dem Interesse für Kaiser und Reich 
noch ein besonderes Interesse für das Haus Hannover, um Leibniz 
gegen den Frieden von Utrecht und für die Fortsetzung des Krieges 
zu stimmen. Es ist nämlich zu fürchten, daß durch den Frieden 
der König von Frankreich in die Lage gebracht wird, die Sache des 
Prätendenten in England zu unterstützen und das Geschlecht der 
vertriebenen Stuarts auf den Thron Englands zurückzuführen. 
Die Königin Anna selbst ist im Geheimen für ihren Bruder thä 
tig. So erscheint die hannöversche Thronfolge ernstlich bedroht. 
Indessen hat die Abneigung gegen die Stuarts und die Besorgnisse 
vor einer Restauration dieser Dynastie dem Hause Hannover An 
hänger in England verschafft. Einer der eifrigsten ist der schotti 
sche Ritter Ker von Kersland, der als Agent der hannöverschen 
*) Considerations sur la paix, qui se traite ä Rastadt. 
1713. Oeuvres de Leibniz (Foucher de Careil) Tom. IY.
	        
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