Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Alles für erlaubt halten, geben sich damit nicht zufrieden; man 
mußte das Unrecht weiter treiben und sich jener wichtigen Städte 
bemächtigen, ohne Rechtstitel, ohne auch nur den Schein eines 
Rechts noch anzunehmen; wagten doch selbst die Reunionskam 
mern von Metz und Breisach nicht, etwas gegen Straßburg zu 
beschließen, das geschützt war durch die ausdrücklichen Worte des 
Friedens von Münster. So blieb nichts übrig als die reine Will 
kür, das Recht des Räubers, der letzte Grund der Usurpatoren. 
Man könne, so hieß es, Straßburg und Luxemburg nicht entbehren, 
denn der König brauche diese Städte zur Sicherheit seines Reichs. 
Mit andern Worten: um besser zu erhalten, was man dem deut 
schen Reiche geraubt habe, müsse man ihm noch mehr rauben. 
Schöner Grund! So erzeugt der Unsinn ein Heer von Unsinn 
und die Frevelthat eine Unzahl Frevel. Der Appetit kommt in, 
Essen")!" 
Die deutsche Geschichte weiß zu berichten, mit welchem 
Uebermaß in diesem Kriege, in der Verwüstung der Pfalz, in 
der Zerstörung und Plünderung deutscher Städte, zuletzt in dem 
für das deutsche Reich schmachvollen Frieden von Ryßwick sich je 
ner französische Appetit gesättigt hat. 
8. Das neue Jahrhundert. 
Der Friede war nur eine kurze Pause, um Athem zu schö 
pfen. Der große längst vorhergesehene Krieg, der die europäische 
*') Remarques sur un manifeste frangais. Chap. II. Progres 
des entreprises de la France et Comment s’est toujours sur- 
passee en violence. Oeuvres de Leibniz (Foucher de Careil) 
, T. III. pg. 86 — 88. Vgl. Werke von Leibniz (Onno Klopp). I. R. 
Y. Bd. Rellexions sur la declaration de la guerre, que la France 
a faite a l’empire, Chap. II. pg. 528 — 530. 
Fischer, Geschichte der Philosophie. II. — 2. Auslage. 13
	        
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