Volltext: Leibniz und seine Schule [2. Band] (2,2 / 1867)

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Leibniz im Interesse des Reichs gegen die rechtswidrige Politik 
Ludwigs XIV gerichteten Denk- und Staatsschriften*). 
7. Der zweite Reichskrieg. Das französische und 
kaiserliche Kriegsnianifest. 
Die Entsetzung Wiens durch Sobieski, die Siege über die 
Türken in Ungarn, der von den Türken erbetene Friede (1687) 
befreiten den Kaiser von den Gefahren im Osten gerade in denr 
Zeitpunkte, wo Frankreich einen neuen Reichskrieg rüstete. Zu 
den Reunionsansprüchen kommt nach dem Tode des Kurfürsten 
von der Pfalz (1685) der Streit über die pfälzische Erbschaft 
und nach dem Tode des Kurfürsten von Köln (1688) der Streit 
über die kölner Nachfolge. Ein französisches Manifest erklärt 
„die Gründe, welche den König von Frankreich nöthigen, von 
Neuem die Waffen zu ergreifen, und welche die ganze Christenheit 
überzeugen müssen, daß Sr. Majestät nur die Ruhe Europas 
am Herzen liege." 
Leibniz, auf seiner archivarischen Reise begriffen, ist in die 
sem Zeitpunkte in Wien (1688). Sein erster Aufenthalt am kai 
serlichen Hofe fällt zusammen mit dem Beginn des Rcichskrieges 
gegen Ludwig XIV. Er widerlegt und entkräftet in einer um 
fassenden und eingehenden Beurtheilung das französische Kriegs 
manifest und verfaßt die kaiserliche Gegenerklärung**). In 
einem besonderen Capitel der ersten Schrift zeigt Leibniz, wie 
*) Die Schrift erscheint 1684 in Köln. Vgl. Oeuvres de Leib 
niz. (Foucher de Careil) T. III. Werke von Leibniz (Onno Klopp). 
I. R. V. Band. E. Vgl. näher das flgd. Cap. dieses Werks. 
**) Remarques sur un manifeste franqais. — Respon- 
sio Loopoldi Imperatoris rationibus, quibus Ludovi- 
cus XIV Franciae rex arma cepisse contcndit, facta Vienae
	        
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