Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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schäften, deren Präsident er war, wurde seinem Einflüsse ent 
zogen. 
Auch die äußeren Würden und Rangbezeichnungen, für wel 
che Leibniz nicht unempfindlich war, strömten ihm zu. Er trug 
den Titel eines geheimen Justizraths von drei Fürsten: der Kur 
fürst Ernst August von Hannover hatte ihn 1696 dazu ernannt, 
denselben Titel verlieh ihm (1700) der Kurfürst von Branden 
burg und zwölf Jahre später Peter der Große. 
IV. 
Stellung zu Kaiser und Reich. 
1. Die europäischen Kriege. 
Während der vierzig Jahre, die Leibniz in seiner hannöver- 
schen Stellung beharrte, ist Europa und namentlich das deutsche 
Reich ein fortwährendes Kriegstheater. Zwei große Kriege er 
füllen die letzten Jahrzehende des siebzehnten Jahrhunderts: der 
holländische Krieg und der Reichskrieg, beide durch Ludwig XIV 
gewaltsam hervorgerufen und in der Absicht geführt, das euro 
päische Uebergewicht Frankreichs zur Entscheidung zu bringen. 
Zwei große Weltkriege beschäftigen die ersten Jahrzehende des 
achtzehnten Jahrhunderts: der spanische Erbfolgekrieg und der 
nordische Krieg. In dem ersten handelt es sich um das Gleichge 
wicht zwischen der französischen und östreichischen Weltmacht, 
zwischen den Häusern Bourbon und Habsburg; in dem zweiten 
um den Fortbestand der nordischen Hegemonie Schwedens, die 
durch einen der kühnsten Helden gegen den Bund der nordischen 
Mächte zuerst glücklich aufrecht erhalten wird und am Ende er 
liegt, um der europäischen Geltung Rußlands Platz zu machen. 
Leibniz hat den Ausgang dieses Krieges nicht mehr erlebt, aber 
er hat die beiden größten Helden desselben persönlich kennen ge-